Südafrika
Nichtregierungsorganisationen schätzen, dass 1500 Menschen während der Zeit der Apartheid in Südafrika verschwunden sind. Einige Fälle wurden aufgeklärt, doch von den meisten fehlt jede Spur.
Dumisanes Bruder ist einer von Ihnen. Er und seine Mutter hoffen heute noch auf ein Lebenszeichen von ihm.
Hauptsächlich zwischen 1985 und 1994 verschwanden Menschen in den Provinzen Natal und Tansvaal. "Ein Missing Persons Task Team" wurde darauf angesetzt die Fälle zu verfolgen und Informationen über die vermissten Personen zu sammeln.
Während des Apartheid Regimes wurden viele gezielt von kriminellen Gangs entführt, die von offizieller Seite angeheuert wurden. Man hielt die Opfer in Polizeistationen fest. Selbst wenn die Polizeikräfte gegen die Inhaftierten keine stichfesten Beweise hatten, ließen sie sie nicht frei oder töteten sie. Danach wurden einfach Dokumente ausgestellt, die belegten, dass die Personen wieder auf freiem Fuß seien. . Eine nicht geringe Zahl der Verschwundenen ist auf den Konflikt zwischen der United Democratic Front (UDF)/ANC und der Inkatha Freedom Party (IFP) in den späten Achtzigern und frühen Neunzigern zurückzuführen. Viele gingen damals in Exil und es ist heute schwer nachzuvollziehen, welche von ihnen wirklich gewaltsam entführt wurden und verschwunden sind.
Einige wurden von südafrikanischen Verteidigungstruppen getötet, andere starben auf natürlichem Weg und wieder andere legten sich eine neue Identität zu, damit man sie nicht finden kann.
Foto: ICAED