Syrische Opposition in Kairo:Treffen der Assad-Gegner endet im Chaos

Am Ende gab es Prügel und Beschimpfungen: Syriens Opposition zeigt sich zum Abschluss des zweitägigen Treffens in Kairo weiterhin gespalten. Immerhin ist man sich einig, das Assad gestürzt werden muss.

Die ohnehin gespaltene syrische Opposition liefert Gegnern und Unterstützern einen weiteren Beleg für ihre Zerrissenheit. Das zweitägige Treffen in Kairo endete am Dienstagabend im Chaos. Delegierte verprügelten und beschimpften einander, die Organisatoren mussten Tische und Stühle in Sicherheit bringen, als aufgebrachte Gegner von Präsident Baschar al-Assad aufeinander losgingen.

Auslöser der Unruhe war die Entscheidung der syrischen Kurden, das Treffen zu verlassen. Vertreter der ethnischen Minderheit seien gegangen, weil die Konferenz ihren Status nicht habe anerkennen wollen, sagte Abdel Asis Othman vom Nationalen Kurdenrat. "Das ist einfach nur traurig und wird negative Folgen für alle Parteien haben", sagte ein anderer Oppositioneller. "Die Oppositionsbewegung steht dumm da und die Demonstranten auf der Straße werden demoralisiert."

Weil es bislang nicht gelang, die verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppen hinter einer Führung zu versammeln, ringt die Opposition in Syrien weiter um internationale Anerkennung. Die Spaltung der Regierungsgegner gilt als einer der Gründe, warum sich Assad trotz des seit mehr als 16 Monaten andauernden Volksaufstands länger als andere unter Druck geratene Staatschefs in der Region an der Macht halten konnte. Assad profitiert auch von der Uneinigkeit der internationalen Gemeinschaft.

Bei aller Zerrissenheit ist sich die syrische Opposition jedoch zumindest einig, dass Assad gestürzt werden muss. Auch müssten die Deserteure der Freien Syrischen Armee unterstützt werden. "Wir sind übereingekommen, dass die Lösung des Problems mit dem Abgang des Assad-Regimes und seiner Regierung, dem Schutz der Zivilisten und der Unterstützung des Freien Syrischen Armee beginnt", hieß es in der Abschlusserklärung.

© Reuters/dpa/mkoh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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