Syrien:IS verkündet Tod seines Pressesprechers

  • Der Sprecher der Terrormiliz IS, Abu Mohammed al-Adnani, ist in Syrien getötet worden. Das berichtet die dem IS nahe stehende Nachrichtenagentur Amak.
  • Demnach soll al-Adnani bei Gefechten im nordsyrischen Aleppo umgekommen sein. Einen genauen Todeszeitpunkt nannte Amak nicht.
  • Al-Adnani soll auch für Operationen im Ausland und für Terroranschläge in Europa verantwortlich gewesen sein.

Der Sprecher der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), ist tot. Abu Mohammed al-Adnani starb bei Gefechten im nordsyrischen Aleppo. Dies teilte das Sprachrohr des IS, die "Nachrichtenagentur" Amak über das Internet mit.

Der Syrer gehörte zu den letzten noch lebenden Gründungsmitgliedern des IS und war ihr oberster Pressesprecher. Er galt als das Gesicht der radikalen Islamisten, IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi tritt hingegen kaum öffentlich in Erscheinung.

Adnani soll auch als Kopf verschiedener "Geheimdiensteinheiten" fungiert haben

Al-Adnani soll auch für Operationen im Ausland, vor allem für Terroranschläge in Europa zuständig gewesen sein. Er soll als Kopf eines internationalen Geflechts von verschiedenen "Geheimdiensteinheiten" des IS fungiert haben, darunter ein "Geheimdienst für europäische Angelegenheiten". Auch Asien und den arabischen Raum habe die Terrormiliz so abgedeckt, berichtete die New York Times Anfang August unter Berufung auf einen in Bremen inhaftierten Dschihadisten.

Im September 2014 hatte al-Adnani dazu aufgerufen, "Ungläubige" in westlichen Staaten aus Rache für die Beteiligung ihrer Heimatländer am Kampf gegen den IS zu töten. Der IS-Sprecher listete verschiedene Möglichkeiten auf, Zivilisten und Soldaten ohne großen logistischen Aufwand umzubringen. "Macht diesen Monat mit Gottes Willen zu einem Monat der Leiden für die Ungläubigen überall", forderte al-Adnani in einer über das Internet verbreiteten Audio-Botschaft.

Die USA hatten ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt

Über al-Adnanis Alter gibt es unterschiedliche Angaben. Der IS-Sprecher soll Ende der 1970er Jahren in Syrien geboren worden sein. Die USA hatten ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt.

Die sunnitischen Extremisten des IS hatten in den vergangenen Monaten immer wieder Anführer verloren. US-Verteidigungsminister Ashton Carter erklärte Ende März, der IS-Vize und Finanzchef der Terrormiliz Abdul Rahman Mustafa al-Kaduli sei bei einer Militäroperation getötet worden.

Der unter seinem Kampfnamen "Omar der Tschetschene" bekannte Tarkan Batiraschwili wurde etwa 120 Kilometer südlich der nordirakischen Stadt Mossul getötet, wie Amak im Juli mitteilte.

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