Der syrische Machthaber Baschar al-Assad will sich im nächsten Jahr zur Wiederwahl stellen. "Ich sehe kein Hindernis für eine Nominierung für die nächste Präsidentenwahl", sagte er am Montag in einem Interview des libanesischen Fernsehsenders Al-Majadin.
Der Wille des syrischen Volkes werde seine Entscheidung über eine Kandidatur beeinflussen, sagte Assad in dem Interview. Was das angehe, sei es aber noch zu früh. "Wir können erst darüber reden, wenn der Wahltermin bekanntgegeben wurde." Assad übernahm im Jahr 2000 nach dem Tod seines Vaters Hafis die Macht. 2007 wurde er wiedergewählt - allerdings gab es keinen Gegenkandidaten.
Gegen die seit mehr als 40 Jahren herrschende Familie wurden im Zuge des Arabischen Frühlings Proteste laut, die sich zu einem Bürgerkrieg ausgewachsen haben. Mehr als 120.000 Menschen wurden in dem Konflikt getötet.
Forderungen vieler ausländischer Regierungen nach seinem Rückzug widersetzt sich Assad. Die zerstrittene Opposition in Syrien macht seinen Rücktritt zur Bedingung für ein Friedensabkommen. Eine Syrien-Friedenskonferenz ist für den 23. November in Genf geplant.
Assad äußerte sich skeptisch zu der Konferenz. Noch seien die Voraussetzungen nicht erfüllt, "wenn wir wollen, dass es ein Erfolg wird", sagte er. Die Initiative für die Konferenz, an der Regimevertreter und Oppositionelle teilnehmen sollen, geht von Russland und den USA aus. Der UN-Syriengesandte Lakhdar Brahimi sucht zurzeit in der arabischen Welt Unterstützung für die geplante Friedenskonferenz.