Südostasien:Dutzende Tote in Myanmar

Bei Kämpfen zwischen Rohingyas und der Polizei sind 89 Menschen getötet worden. Vor einem Jahr ist der seit fast 70 Jahren andauernde Konflikt zwischen der muslimischen Minderheit und der Regierung wieder aufgeflammt.

Bei Angriffen muslimischer Rebellen auf mehrere Grenzposten im Westen Myanmars sind 89 Menschen getötet worden. Etwa 150 Aufständische der muslimischen Minderheit der Rohingya hätten am Freitagmorgen mehr als 20 Polizeiposten im Bundesstaat Rakhine attackiert, teilte das Militär mit. Nach Angaben von Myanmars De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi wurden 77 Angreifer und zwölf Sicherheitskräfte getötet. Die Angreifer waren nach Angaben von Armeechef Min Aung Hlaing mit Schusswaffen und selbstgebauten Sprengsätzen bewaffnet. In Rakhine leben etwa eine Million Rohingya. Die in Armut lebenden Muslime gelten als eine der am meisten verfolgten Minderheiten der Welt. Weite Teile der buddhistischen Mehrheit betrachten sie als illegale, staatenlose Einwanderer aus Bangladesch, obwohl viele von ihnen seit Generationen in Myanmar leben. Am Donnerstag hatte eine UN-Kommission der Regierung empfohlen, das Gesetz zu überprüfen, das Rohingyas keine Staatsbürgerschaft zugesteht.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: