Sudan:Erstickter Dialog

Sudan's incumbent President wins new term

Seit 1989 steht der 71-jährige Omar al-Baschir an der Spitze des Sudan. Sein Wahlsieg bescherte ihm nun weitere fünf Jahre an der Macht.

(Foto: Morwan Ali/dpa)

Die Zivilgesellschaft fürchtet nach der Wiederwahl von Omar al-Bashir um den Öffnungsprozess im Land. Beobachter üben Kritik am Wahlprozess.

Von Isabel Pfaff

Von Bescheidenheit hält Omar al-Baschir wenig. "Mit diesen Wahlen hat das sudanesische Volk der Welt eine Lektion in Ethik erteilt, eine Lektion in Integrität", sagte der Präsident des Sudan vor seinen Anhängern, nachdem ihn die Wahlkommission am Montag zum alten und neuen Staatsoberhaupt und seine National Congress Party (NCP) zur Wahlsiegerin im Parlament erklärt hatte. Dabei war der Sieg des autoritären Langzeitherrschers Baschir kein Kunststück. Die großen Oppositionsparteien hatten den Urnengang boykottiert und ihr Fernbleiben mit dem politischen System des Landes begründet, das so stark von Baschirs NCP dominiert sei, dass faire Wahlen unmöglich seien. Die verbleibenden Parteien waren zu unbedeutend, um selbst kleine Erfolge verbuchen zu können: Der Zweitplatzierte errang offiziell 1,43 Prozent der Stimmen. Für Baschir hingegen sollen 95 Prozent gestimmt haben - "ein stalinistisches Ergebnis", wie es das Nachrichtenportal Jeune Afrique ausdrückte. Der Wahlsieg beschert dem 71-jährigen Baschir, der seit 1989 an der Staatsspitze sitzt, weitere fünf Jahre an der Macht.

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