Studie:Die 935 Lügen der Bush-Regierung

US-Politiker haben es im Vorfeld des Irakkrieges mit der Wahrheit nicht so genau genommen. Eine Studie hat acht Spitzenbeamten in zwei Jahren 935 Lügen nachgewiesen. Angeführt wird die Liste von George W. Bush.

Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit - US-Regierungsvertreter haben dieses Sprichwort vor dem Irakkrieg 2003 einer Studie zufolge offenbar wörtlich genommen. Wissenschaftler um den Gründer des Center for Public Integrity, Charles Lewis, wiesen acht US-Spitzenbeamten 935 "Lügen" in nur zwei Jahren vor dem Waffengang nach, wie es in einer Erklärung zu der Studie hieß.

Studie: US-Präsident Bush soll einer Studie zufolge in zwei Jahren 260 Mal gelogen haben.

US-Präsident Bush soll einer Studie zufolge in zwei Jahren 260 Mal gelogen haben.

(Foto: Foto: AFP)

Besonders oft werden Hinweise auf die angeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen und angebliche Verbindungen der irakischen Regierung zum Terrornetzwerk al-Qaida genannt.

US-Präsident George W. Bush und sein damaliger Außenminister Colin Powell seien mit 260 und 254 bewussten Falschaussagen die Spitzenreiter der Riege. Zu den Spitzenpolitikern zählen der Studie zufolge neben Bush und Powell unter anderen Vizepräsident Dick Cheney, die ehemalige nationale Sicherheitsberaterin und heutige Chefin des State Department Condoleezza Rice sowie Ex-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld.

Bush und sieben seiner Spitzenleute hätten "methodisch" Fehlinformationen in Umlauf gebracht, schrieben die Autoren. Im August 2002, kurz vor der Kongressdebatte über eine Kriegsresolution, und Anfang 2003, als Bush seine Rede an die Nation gehalten und Powell seinen umstrittenen Auftritt im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gehabt habe, sei die Zahl der Fehlinformationen noch einmal "dramatisch" angestiegen, hieß es weiter.

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