Studie:Deutschland genießt weltweit einen guten Ruf

Deutschland gehört zu den Ländern mit dem weltweit besten Image. Dies geht aus einer Studie des Pew-Forschungszentrums in den USA hervor. Sich selbst schätzen die Deutschen aber eher skeptisch ein und sagen zu 41 Prozent, das eigene Land sei in der Welt unbeliebt.

Washington (AP/AFP) - Wie aus der Studie weiter hervorgeht, hat sich das mit dem Beginn des Irakkriegs drastisch verschlechterte Bild der Europäer von Amerika nur leicht verbessert.

Bürger aus 16 Ländern wurden in der Untersuchung nach ihren positiven Bewertungen von Deutschland, Frankreich, den Vereinigten Staaten, Japan und China befragt. Dabei schnitten die USA am schlechtesten ab und erhielten nur in sechs Ländern eine positive Bewertung von mehr als 50 Prozent der Befragten. Hingegen liegen Deutschland, Frankreich und Japan in 13 der 16 Länder oberhalb dieser Schwelle, bei China sind es elf Länder. In Westeuropa alleine wird kein Land besser bewertet als die Bundesrepublik.

Das beste Image hat Deutschland bei den Franzosen. Dort haben 89 Prozent ein positives Bild. Danach folgen die Niederländer (88 Prozent), die Libanesen (85 Prozent), die Russen (79 Prozent), Spanier und Kanadier (jeweils 77 Prozent), die Briten (75 Prozent) und die Indonesier (71 Prozent).

Die Amerikaner haben zu 60 Prozent eine günstige Meinung von Deutschland - diese Einschätzung bleibt leicht hinter der amerikanischen Bewertung von Japan (63 Prozent) zurück, ist aber deutlich besser als die von Frankreich (46 Prozent) und China (43 Prozent). Am niedrigsten ist der Anteil der positiven Bewertungen von Deutschland in Pakistan und Jordanien mit jeweils 36 Prozent.

Umgekehrt haben die Deutschen ein besonders positives Bild von Frankreich (78 Prozent), während die Bewertung der USA mit 41 Prozent weiterhin skeptisch ausfällt. I

m vergangenen Jahr lag dieser Wert aber noch bei 38 Prozent. Das Hauptproblem für die Europäer ist nicht das Land als solches, sondern sein Präsident: In Deutschland geben 65 Prozent der Befragten George W. Bush als wichtigste Ursache für eine schlechte Bewertung an.

In Frankreich sind es 63, in Spanien sogar 76 Prozent. Die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright, die am Pew-Projekt beteiligt ist, sagte, ihr Land stehe "vor einer großen Herausforderung". Es sei enorm wichtig, dass sich die Lage im Irak zum Guten wende, sagte Albright. "Das würde einen großen Unterschied machen."

Die befragten Deutschen bezeichneten die Amerikaner zu 76 Prozent als erfinderisch, zu 67 Prozent als arbeitsam und zu 52 Prozent als ehrlich. Negative Eigenschaften schreiben die Deutschen den Amerikanern seltener zu als die Menschen in anderen Ländern.

Als grob werden sie von 12 Prozent, als unmoralisch von 31 Prozent und als gewaltsam und gierig von jeweils 49 Prozent eingeschätzt. Die Studie beruht auf der Befragung von jeweils 750 bis 1000 Personen in 16 Ländern im Zeitraum von Ende April bis Ende Mai. Die statistische Fehlerquote wurde mit plus oder minus vier Prozent angegeben.

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