Präsident von Venezuela:USA verweigern Maduro angeblich Überflugrechte

Venezuelas Präsident Maduro

Venezuelas Präsident Madura darf den US-amerikanischen Luftraum nicht nutzen.

(Foto: AFP)

Die Empörung in Venezuela ist groß: Die USA sollen der Maschine von Präsident Maduro die Überflugrechte für Puerto Rico verweigert haben. Das US-Außenministerium behauptet, den Luftraum für die Reise nach China freigegeben zu haben.

Die USA verweigern dem venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro angeblich die Nutzung des Luftraums über Puerto Rico für einen Flug nach Peking. Eine entsprechende Mitteilung hätten die US-Behörden der venezolanischen Regierung übermittelt, sagte Venezuelas Außenminister Elías Jaua und sprach von einer "Beleidigung". Die sei eine weitere Aggression des "US-Imperialismus" gegen die venezolanische Regierung. Puerto Rico gehört zu den amerikanischen Außengebieten, seine Bewohner sind US-Bürger.

Maduro will demnach am Samstag für mehrere Tage nach China fliegen und dort seinen chinesischen Kollegen Xi Jinping zu Gesprächen treffen. Jaua soll ihn begleiten. Es gebe "kein gültiges Argument" dafür, den Überflug zu verbieten, sagte der Außenminister. Er hoffe, dass die USA ihren "Fehler korrigieren" würden. Niemand dürfe den Luftraum für eine Maschine sperren, in der ein Präsident auf Staatsbesuch sitze. Maduro selbst sprach von einem "ernsten Fauxpas": "Einem Staatschef die Erlaubnis zum Überflug des Luftraumes eines Landes zu verweigern, das sie kolonisiert haben, ist ein schwerer Fehler."

Pläne für eine Verschiebung des Besuchs gibt es Jaua zufolge nicht - Caracas prüft stattdessen derzeit alternative Flugrouten. Allerdings hoff Jaua auf eine Kurskorrektur der US-Behörden. "Wir werden die Entwicklung der Dinge abwarten und streben danach, dass die höheren US-Behörden den Fehler korrigieren, den Subalterne begangen haben."

CNN zufolge dementierte ein Mitarbeiter des US-Außenministeriums die Vorwürfe. Er sagte demnach, tatsächlich hätten die Venezolaner die Erlaubnis erhalten, durch amerikanischen Luftraum zu fliegen.

Morales fordert Dringlichkeitstreffen der CELAC

Boliviens Präsident Evo Morales forderte hingegen angesichts der mutmaßlichen Entscheidung aus Washington ein Krisentreffen der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC), der 33 Länder angehören. Dabei müsse auch über einen Abzug der jeweiligen Botschafter aus den USA gesprochen werden. Morales selbst wurden im Juli auf dem Rückflug von Moskau nach La Paz die Überflugrechte von mehreren europäischen Staaten verweigert, weil sie - zu Unrecht - den Geheimdienst-Informanten Edward Snowden an Bord vermutet hatten.

Aus Washington lag zunächst keine Erklärung vor. Die Beziehungen zwischen den USA und Venezuela sind äußerst schwierig und waren schon unter Maduros verstorbenem Vorgänger Hugo Chávez angespannt. Seit 2010 gibt es in den Ländern keinen Botschafter des jeweiligen anderen Landes mehr.

Maduro warf den USA am Donnerstag außerdem vor, der venezolanischen Delegation die nötigen Visa für die Reise zur Generaldebatte der UN-Vollversammlung zu verwehren. Venezuela werde es nicht akzeptieren, dass irgendjemandem das Visum verwehrt werde, sagte er. Er ließ dabei offen, ob er selbst kommende Woche nach New York reisen wird.

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