Stichwahl:Kuczynski wird neuer Präsident Perus

Der Sohn deutsch-französischer Eltern setzte sich ganz knapp gegen seine Rivalin Fujimori durch. 41 000 Stimmen machten den Unterschied.

Es war ein tagelanges Kopf-an-Kopf-Rennen, das der Pedro Pablo Kuczynski nun gewann. Der neoliberale Wirtschaftsexperte mit deutsch-französischen Wurzeln ist neuer Staatschef Perus und damit Nachfolger Ollanta Humalas. Der 77-Jährige gewann mit 50,1 Prozent der Stimmen ein Kopf-an-Kopf-Rennen in der Stichwahl gegen die Rechtspopulistin Keiko Fujimori (41), die auf 49,9 Prozent kam. Das teilte die Wahlbehörde am Donnerstag mit.

Engstes Wahlergebnis der Geschichte Perus

Der Vorsprung Kuczynskis belief sich nach dem vorläufigen Endergebnis auf 41 000 Stimmen - bei über 18 Millionen Wählern, die an der Stichwahl vom Sonntag teilgenommen hatten. Es ist das engste Wahlergebnis der Geschichte Perus. Die Tochter des inhaftierten Ex-Präsidenten Alberto Fujimori hatte die erste Wahlrunde im April mit 40 Prozent der Stimmen gewonnen. Die absolute Mehrheit verfehlte sie aber.

Kukzynski kam damals auf 21 Prozent. Für die Stichwahl bekam er die kritische Unterstützung der Linken, die mit 18 Prozent auf Platz drei gekommen war. Die Beteiligung der knapp 23 Millionen Wahlberechtigten lag bei 80 Prozent. Die Amtsübernahme für die Periode 2016-2021 ist für den 28. Juli angesetzt.

Pedro Pablo Kuczynskis Eltern stammen aus Europa. Seine Mutter war Französin, sein Vater kam in Berlin zur Welt. Max Hans Kuczynski kämpfte als deutscher Soldat im Ersten Weltkrieg, später war er Hochschullehrer und Arzt unter anderem an der Charité.

Nach der Machtergreifung der Nazis verlor er seine Stelle, weil er jüdisch war. Weil der Senior erkannte, wie sich die Diktatur entwickelt, emigrierte er nach Peru. Dort wurde 1938 Sohn Pedro Pablo geboren, der nun gewählter Präsident des Landes ist.

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