Stellvertretende Vorsitzende der CDU:Hoffnungsträger und Wahlverlierer

Von gut 97 Prozent der Delegierten wiedergewählt: Angela Merkel ist die unumstrittene Führungsfigur der CDU. Ihre Stellvertreter schnitten auf dem Parteitag deutlich schlechter ab. Es gibt dennoch eine neue Hoffnungsträgerin - und eine, die Merkel vielleicht nachfolgt. Wie die Partei über ihre Vorsitzenden abgestimmt hat, von Volker Bouffier bis Ursula von der Leyen.

Die Stellvertreter im Kurzporträt

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Stellvertretende Vorsitzende der CDU:Julia Klöckner

CDU Bundesparteitag

Quelle: dpa

Von knapp 98 Prozent der Delegierten wiedergewählt: Angela Merkel ist die unumstrittene Führungsfigur der CDU. Ihre Stellvertreter schnitten auf dem Parteitag deutlich schlechter ab. Es gibt dennoch eine neue Hoffnungsträgerin - und eine, die Merkel vielleicht nachfolgt. Wie die Partei über ihre Vorsitzenden abgestimmt hat, von Volker Bouffier bis Ursula von der Leyen.

Die 39 Jahre alte Landesvorsitzende von Rheinland-Pfalz hat im Jahr 2016 eine Landtagswahl zu gewinnen. Hätte wegen des Regionalproporzes fast keinen Platz in der Stellvertreterriege gehabt, doch dann stockte die CDU deren Zahl von vier auf fünf auf. Gilt wegen ihrer einnehmenden Art als neuer Liebling der Partei. Ist als ehemalige Weinkönigin und Journalistin mit großen Gesten und Worten vertraut. Wechselte 2010 von Berlin nach Mainz, um sich ganz der Landespolitik zu widmen. Brachte dort den SPD-Regenten Kurt Beck in Bedrängnis. Zum Wahlsieg fehlten ihr 2011 nur 0,5 Prozentpunkte. Wird es 2016 vermutlich schwerer haben, wenn sie gegen die designierte Beck-Nachfolgerin Malu Dreyer antritt. Wurde mit 92,9 Prozent gewählt.

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Stellvertretende Vorsitzende der CDU:Armin Laschet

CDU Sonderparteitag in Krefeld

Quelle: dpa

Der 51 Jahre alte Landesvorsitzende von Nordrhein-Westfalen hat die Wahlpleite von 2012 zu verkraften. Mit seinem Rivalen Norbert Röttgen an der Spitze erreichte die CDU bei der Landtagswahl ihr schlechtestes Ergebnis aller Zeiten (26,3 Prozent). Der Aachener rückte für Röttgen auf. Muss sich die Macht im bevölkerungsreichsten Bundesland jedoch mit dem einflussreichen Fraktionschef Karl-Josef Laumann teilen. Profitierte davon, dass dem großen NRW-Landesverband traditionell ein Stellvertreterposten zusteht. Wurde mit 67,3 Prozent gewählt.

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Stellvertretende Vorsitzende der CDU:Ursula von der Leyen

CDU Bundesparteitag

Quelle: dpa

Die 54 Jahre alte Bundesarbeitsministerin hat möglicherweise noch eine steile Karriere vor sich. Die Tochter des früheren niedersächsischen Regierungschefs Ernst Albrecht und siebenfache Mutter könnte Merkel als Kanzlerin und Parteivorsitzende nachfolgen. Gilt als zähe politische Kämpferin und ist mit Merkel von allen Stellvertretern am besten vertraut, weil sie bereits seit 2005 Ministerin der Kanzlerin ist. Wurde als stellvertretende Vorsitzende mit 69 Prozent im Amt bestätigt.

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Stellvertretende Vorsitzende der CDU:Volker Bouffier

CDU Bundesparteitag

Quelle: dpa

Der 60 Jahre alte Ministerpräsident von Hessen muss sich 2013 bei der Wahl erstmals dem Wähler stellen. War von 1999 bis 2010 hessischer Innenminister, folgte dann Roland Koch nach, der zum Baukonzern Bilfinger wechselte. Gilt nun als einer der letzten Konservativen der Merkel-CDU. Ist im Gegensatz zu Koch jedoch Merkel treu ergeben. Wurde als stellvertretender Vorsitzender mit 83,4 Prozent im Amt bestätigt.

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Stellvertretende Vorsitzende der CDU:Thomas Strobl

Thomas Strobl

Quelle: dpa

Der 52-Jährige wurde nach der Landtagswahl in Baden Württemberg 2011 CDU-Vorsitzender. Der Ausdauerläufer stand als Generalsekretär in vorderster Reihe, als der Union im Ländle nach Jahrzehnten der Regentschaft die Luft ausging und Winfried Kretschmann zum ersten grünen Ministerpräsidenten Deutschlands avancierte. Profitierte als Vorsitzender des großen Landesverbands Baden-Württemberg vom Regionalproporz und der Aufstockung auf fünf Stellvertreter. Wurde mit 68 Prozent gewählt.

© Süddeutsche.de/dpa/mane/rus
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