Kurznachrichtendienst:USA bestätigt Chat-Netzwerk auf Kuba

Geheimprogramm oder Entwicklungshilfe? Die USA bestätigen einen Bericht, wonach das Land eine "Art Twitter-Plattform" auf Kuba unterhalten hat. Es habe sich jedoch um ein Programm des US-Entwicklungsdienstes gehandelt - und nicht um eine Geheimdienstoperation.

Die US-Regierung hat nach eigenen Angaben eine Art "Twitter-Plattform" auf Kuba unterhalten. Ziel des 2012 eingestellten Programms "Zunzuneo" sei es gewesen, Kubanern besseren Zugang zu Informationen zu verschaffen und "die Zivilgesellschaft zu stärken", sagte Regierungssprecher Jay Carney am Donnerstagabend im Weißen Haus.

Er reagierte damit auf einen Exklusivbericht der Nachrichtenagentur Associated Press (AP), die von einem Versuch der Regierung von Präsident Barck Obama schrieb, politische Unruhe auf Kuba zu schüren und die kommunistische Regierung zu destabilisieren.

Carney sagte, es habe sich um ein Programm des US-Entwicklungsdienstes USAID gehandelt, nicht um eine Operation des Geheimdienstes. "Die Annahme, dass dies ein Geheimprogramm war, ist falsch." Ähnlich äußerte sich auch der USAID. Es sei auch Aufgabe, dabei zu helfen, dass Kubaner ungehindert an Information gelangen. "Zweck des Zunzuneo-Programms war es, eine Plattform zu schaffen, damit Kubaner unter sich freier sprechen konnten."

Kubaner berichteten, es habe sich um einen Internet-Chat gehandelt. "Es war wie ein Server, der dir eine Nachricht auf dein Handy geschickt hat", sagte ein junger Mann. Die Webseite sei aber nicht mehr aktiv.

Womöglich hat auch Präsident Raúl Castro bereits öffentlich darauf hingewiesen. Er hatte im Januar von "Versuchen" aus dem Ausland gesprochen, auf Kuba "auf subtile Art, Plattformen neoliberalen Denkens einzuführen". Konkreter wurde er allerdings nicht.

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