Sprengstoff auf Russlandflügen:USA warnen vor Terror in Tuben

Kurz vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Sotschi konkretisieren die USA ihre Warnung vor Anschlägen. Terroristen könnten auf Russlandflügen Sprengsätze in Zahnpastatuben an Bord schmuggeln.

Die US-Regierung hat vor den Olympischen Winterspielen im russischen Sotschi vor möglichen Anschlägen auf Russlandflüge gewarnt, bei denen in Zahnpastatuben versteckte Sprengsätze zum Einsatz kommen könnten. US-Fluggesellschaften und ausländische Airlines mit Zielen in Russland seien auf mögliche Gefahren hingewiesen worden, sagte ein US-Vertreter. Die Bedrohung betreffe "besonders Flüge mit dem Ziel Russland", sagte der Vertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte, unter Berufung auf US-Geheimdiensterkenntnisse.

Die Sender ABC und CNN berichteten über die Warnung des US-Heimatschutzministeriums, die an nach Russland fliegende Airlines gegangen sei. ABC berief sich dabei auf ungenannte hochrangige US-Regierungsvertreter. Ob die Warnung Einschränkungen beim Handgepäck nach sich ziehe, hänge von den Unternehmen und den zuständigen Sicherheitsbehörden ab, hieß es.

Die Olympischen Winterspiele in Sotschi werden am Freitag eröffnet. Sie sind das größte internationale Ereignis in Russland seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991. Russlands Staatsfeind Nummer eins, der islamistische Rebellenführer Doku Umarow, hatte im Sommer gedroht, das Sportfest "mit allen Mitteln" zu verhindern. Zwei Selbstmordattentate im 700 Kilometer von Sotschi entfernten Wolgograd, bei denen Ende Dezember 34 Menschen getötet wurden, verliehen der Drohung neue Brisanz.

Ein hochrangiger Vertreter der US-Sicherheitsbehörden warnte zuvor, die größte Gefahr gehe von Anschlägen außerhalb der schwer bewachten Schwarzmeerstadt Sotschi aus. US-Präsident Barack Obama hatte seine Sicherheitsberater bei einem Treffen am Dienstag dazu aufgerufen, eng mit den russischen Behörden zusammenzuarbeiten, wie das Weiße Haus nach der Konferenz mitteilte. An dem Treffen nahmen unter anderem Vizepräsident Joe Biden, Außenminister John Kerry sowie Obamas Nationale Sicherheitsberaterin Susan Rice teil.

© sz.de/AFP/dpa/kfu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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