SPD-Chef Sigmar Gabriel:"Natürlich will ich Bundeskanzler werden"

SPD-Chef Sigmar Gabriel: Würde 2017 bei der Bundestagwahl als Kanzlerkandidat antreten - wenn seine Partei ihn auch will.

Würde 2017 bei der Bundestagwahl als Kanzlerkandidat antreten - wenn seine Partei ihn auch will.

(Foto: AP)

Er ist SPD-Chef und Vizekanzler - und doch ist es eine Nachricht, dass Sigmar Gabriel sich bereit erklärt, 2017 als Kanzlerkandidat anzutreten. Vorausgesetzt, seine Partei will ihn.

Es ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber eben nur eigentlich: Sigmar Gabriel, Vizekanzler, Wirtschaftsminister und Chef der SPD, ist bereit, bei der nächsten Bundestagswahl als Kanzlerkandidat anzutreten - vorausgesetzt, seine Partei will das auch. "Natürlich will ich Bundeskanzler werden, wenn die SPD mich aufstellen will", sagte Gabriel dem Stern. "Das ist doch gar keine Frage."

Dass die SPD Gabriel tatsächlich ins Rennen schicken würde, ist keineswegs ausgemacht. Im Sommer gaben 56 Prozent der Parteimitglieder in einer Forsa-Umfrage an, es gäbe bessere Kandidaten für die Sozialdemokraten. Nur jeder Dritte sprach sich für Gabriel aus. Wie sich sein schwankender Kurs in der Flüchtlingskrise auf seine Zustimmungswerte auswirken wird, ist noch nicht abzusehen.

SPD diskutiert über Urwahl des Kanzlerkandidaten

Angesichts der schwachen Umfragewerte der SPD - die Partei steht seit Jahren unverändert bei etwa 25 Prozent - und der großen Beliebtheit von Kanzlerin Angela Merkel regte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig im Sommer sogar an, auf einen eigenen Kanzlerkandidaten zu verzichten. Die Partei lehnte den Vorschlag damals einhellig ab. Nun, da Merkels Umfragewerte angesichts der Flüchtlingskrise seit Wochen sinken, scheint für Gabriel der Moment gekommen, um in der Kandidatenfrage wieder in die Offensive zu gehen.

Er habe sich allerdings geschworen, so Gabriel Im Interview mit dem Stern weiter, "die Frage, wer führt die Partei in die nächste Wahl, nicht von meiner persönlichen Eitelkeit abhängig zu machen". Schon im Sommer hatte er sich offen dafür gezeigt, den Kanzlerkandidaten per Urwahl bestimmen zu lassen - so wie die Grünen vor der Bundestagswahl 2013. Voraussetzung dafür wäre aber mindestens ein Gegenkandidat. Den oder die gibt es bisher noch nicht.

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