SPD-Chef Sigmar Gabriel:"Bei Akademikern spricht nichts gegen eine Rente mit 67"

Arbeitnehmer sollen mit 63 eine Rente ohne Abschläge erhalten, sofern sie 45 Jahre in der Rentenkasse versichert waren. Akademiker sollten dagegen erst mit 67 in Rente gehen, findet SPD-Chef Sigmar Gabriel: Sie hätten weniger belastende Berufe.

"Akademiker haben in der Regel weit weniger belastende Berufe und verdienen auch mehr", so SPD-Chef Sigmar Gabriel in einem Interview. (Foto: AFP)

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel sieht bei der Rente mit 67 Unterschiede zwischen akademischen und nichtakademischen Berufen. Er verteidigte die Forderung der SPD, dass ein Arbeitnehmer nach 45 Versicherungsjahren mit 63 eine Rente ohne Abschläge bekommen soll.

In diesem Fall zähle die Ausbildung dazu, ein Studium aber nicht, sagte Gabriel der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. "Das ist auch in Ordnung, denn Akademiker haben in der Regel weit weniger belastende Berufe und verdienen auch mehr. Dort spricht nichts gegen eine Rente mit 67", sagte der Politiker.

Gabriel verteidigte auch die jüngste Entscheidung der SPD zur Rente, die keine Festlegung zur Höhe des Rentenniveaus und zur Zukunft der Rente mit 67 getroffen hatte: "Das ganze Leben ist ein Mittelweg. Aber in Deutschland wird ein Kompromiss immer gleich als faul bezeichnet."

Die SPD wolle verhindern, dass die Angehörigen derjenigen Berufe, in denen die meisten jenseits der 55 oder 60 gar nicht weiter beschäftigt werden, eine Rentenkürzung hinnehmen müssen. Der SPD-Chef: "Ich wünschte mir, dass die sehr theoretische Debatte in Politik, Medien und Wirtschaft dieses wirkliche Leben mit etwas weniger Arroganz und etwas mehr Demut betrachten würde."

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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