Der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering will die Linke nicht dauerhaft am DDR-Unrecht messen.
Es stehe außer Frage, dass die DDR ein Unrechtsstaat gewesen sei, doch müsse "die Stunde kommen, wo man sie (die Linke) nicht mehr daran misst", sagte Müntefering der Saarbrücker Zeitung laut Vorabmeldung.
Wichtig sei, dass auch "die Kinder und Enkelkinder der SED in der Demokratie ankommen" könnten. Es sei falsch, die Mitglieder der Linkspartei "für die nächsten 200 Jahre zu exkommunizieren", erklärte Müntefering.
Zugleich schloss er abermals eine Zusammenarbeit der SPD mit der Linkspartei auf Bundesebene aus, betonte jedoch die Möglichkeit rot-roter Bündnisse in den Ländern.
Scharf kritisierte er den früheren SPD-Vorsitzenden Oskar Lafontaine, dessen Rücktritt vor zehn Jahren "feige" gewesen sei. Mit dem heutigen Linkspartei-Chef wolle er "nichts mehr zu tun haben".