Spannungen mit Nordkorea:USA wollen in Südkorea Raketenabwehr stationieren

Nach dem Test einer Langstreckenrakete durch das kommunistische Regime in Pjöngjang wächst die Sorge vor einem Angriff aus dem Norden. China sieht die wachsende US-Militärpräsenz skeptisch.

USA über Pjöngjangs Raketentest "nicht überrascht"

Nach Nordkoreas umstrittenem neuen Raketenstart haben die USA Südkorea Unterstützung zugesichert. Wie Pentagonsprecher Peter Cook sagte, wollen Washington und Seoul Verhandlungen über die Verlegung eines Raketenabwehrsystems nach Südkorea aufnehmen. Es handelt sich um das sogenannte THAAD-System (Terminal High Altitude Area Defense), ein mobiles landgestütztes Abwehrsystem.

Cook verurteilte den Raketenstart. Er fügte aber hinzu: "Nichts an diesem Test hat uns überrascht." Seinen Angaben nach gelang es Nordkorea, einen Satelliten oder ein anderes Gerät in die Umlaufbahn zu bringen.

Die Spannungen auf der Koreanischen Halbinsel haben nach einem neuen nordkoreanischen Atomtest im Januar und dem Raketenstart am Sonntag zugenommen. Das kommunistische Regime in Pjöngjang sprach von einem Satellitenstart zur Weltraumerforschung. Die Weltgemeinschaft sieht dahinter allerdings den verdeckten Test einer militärischen Langstreckenrakete.

China befürchtet Verletzung seiner Sicherheitsinteressen

Ein Abwehrsystem gegen nordkoreanische Raketen ist schon länger im Gespräch. Bislang hat Südkorea aber eine breite Debatte darüber vermieden, um seinen wichtigsten Handelspartner China nicht zu verärgern. Die Regierung in China reagierte auch prompt auf die neue Diskussion. Sie sei besorgt darüber, dass ein System aufgebaut werden könnte, dessen Radar in chinesisches Hoheitsgebiet eindringe. Wenn ein Land sich um seine eigene Sicherheit kümmere, sollte es nicht die Sicherheitsinteressen anderer Länder beeinträchtigen, erklärte das Außenministerium. In der englischsprachigen chinesischen Zeitung Global Times hieß es, wenn THAAD erst einmal installiert worden sei, würden auch chinesische Raketen zum Ziel werden. Das würde die Sicherheitsinteressen Chinas verletzen.

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