Ratlosigkeit herrschte in Barcelona am Tag nach den Regionalwahlen in Katalonien. Denn die Verfechter einer staatlichen Souveränität der wirtschaftsstarken Industrie- und Touristenregion am Mittelmeer verfügen zwar über eine knappe Mehrheit im künftigen katalanischen Parlament, haben jedoch nur knapp 48 Prozent der Wähler hinter sich bringen können. Hinzu kommt, dass die Catalanistas, wie die Befürworter der Unabhängigkeit genannt werden, untereinander stark zerstritten sind. Die konservative Zentralregierung in Madrid sprach ihnen angesichts des zweideutigen Wahlergebnisses jegliches Recht ab, den im Wahlkampf angekündigten "Fahrplan zur Unabhängigkeit in 18 Monaten" umzusetzen.
Spanien:Gespaltene Separatisten
Die Verfechter der katalanischen Unabhängigkeit sind in der Mehrheit, aber zerstritten.
Von Daniel Brössler und Thomas Urban, Barcelona
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