Zur Mittagszeit reserviert man besser Plätze am Markt San Ildefonso im Madrider Stadtteil Chamberí, wenn man nicht vor den Bars und Stehrestaurants Schlange stehen will. San Ildefonso ist eine begehrte Adresse für einen gepflegten Business-Lunch, vor ein paar Monaten wurde die zum Gourmettempel umgebaute ehemalige Markthalle eröffnet. Es ist bei Weitem nicht der einzige neue Gastronomiebetrieb in Chamberí, dem Stadtteil mit den meisten Start-ups, mit vielen Boutiquen aller Preisklassen, aber auch Tante-Emma-Läden, die meist in chinesischer Hand sind. Eine Stadtteilzeitung hat seit vergangenem Sommer 90 Neueröffnungen gezählt. Aus den Schaufenstern und Auslagen sind die Schilder "Geschlossen wegen Geschäftsaufgabe" oder "Zu vermieten" verschwunden. Die Preise für Ladenlokale in der gesamten Innenstadt haben deutlich angezogen. Ein Maklerbüro in der Nähe hat zugemacht, ein Zettel informiert über den Grund: Umzug wegen Vergrößerung der Geschäftsräume. In derselben Straße werden Fassaden renoviert, es wird gehämmert, gefräst und gebohrt.
Spanien:Durch die Krise gekämpft
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Die Spanier haben sieben schwere Jahre hinter sich, mit Sparprogrammen, Pleiten und Massenarbeitslosigkeit. Jetzt meldet das Land wieder Rekorde. Doch noch ist ungewiss, ob es weiter nach oben geht.
Von Thomas Urban
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