Social-Media-Präsenz der Bundeskanzlerin:Merkels Instagram-Account von russischen Trollen gekapert

Lesezeit: 1 min

  • Der Instagram-Account von Bundeskanzlerin Merkel wurde von Trollen gekapert.
  • Das Social-Media-Team, das den Account betreut, hat mittlerweile vor allem beleidigende Beiträge auf Russisch gelöscht.
  • Bereits im vergangenen Sommer hatten Trolle das Facebookprofil der Kanzlerin nahezu lahmgelegt.

Seit zwei Tagen ist Angela Merkel bei Instagram, doch schon jetzt erinnert ihr Account "bundeskanzlerin" an ein verlassenes Schlachtfeld. Die Kämpfe sind zwar vorüber, die Spuren sind jedoch allgegenwärtig:

Zu einem Foto, das Merkel und den griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras bei einem Treffen in Berlin im März zeigt, fragt sich ein User: "Kann man die ganze russische Propaganda hier nicht irgendwie blockieren?" Ein Beitrag zu einem Foto, auf dem Merkel bei einem Empfang des japanischen Premiers Abe zu sehen ist: "Hauptsache hier posten überall Leute russische Flaggen und Parolen. Geht und hatet woanders!!"

Und neben einem Foto, auf dem Merkel über einen Witz des britischen Premiers lacht, entschuldigt sich ein User mit russischem Namen: "Es tut mir leid und ich entschuldige mich für Kommentare von andere Russen. Leider, Bürgerinnen und Bürger von Meinen Land verstehen nicht, dass die Beleidigungen an die Bundeskanzler sind unentschuldbar für zivilisierten Menschen."

Das Social-Media-Team der Kanzlerin hat aufgeräumt

Unmittelbar nachdem die Kanzlerin ihre Instagram-Dependance eröffnet hatte, wurde ihr Account von Trollen gekapert. Das erste Foto, das unter "bundeskanzlerin" gepostet wurde, zeigt Merkel im Kreis ihrer Berater bei den Vorbereitungen auf eine Sitzung des Europäischen Rates. Kommentar eines Users: "Russen ergeben sich nicht, Russen werden nie besiegt werden." Ein anderer Post kündigt an, dass die Russen "bald wieder in Berlin sein werden". Diese Kommentare hat das Social-Media-Team, das den Account "bundeskanzlerin" mit 36 000 Followern betreut, gelöscht. Genauso wie offenbar viele beleidigende Beiträge auf Russisch.

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Einige englische und deutsche Posts sind dagegen noch da - und sie sprechen eine eindeutige Sprache. Bilder von Merkel mit Gabriel oder Merkel mit Papst nehmen die Kommentatoren zum Anlass, um über "Kiewer Faschisten", die "ukrainische Nazi-Armee" oder den "russischen Faschismus" herzuziehen. Die Kommentare sind so flächendeckend und willkürlich verteilt, dass der Gedanke an eine gezielte Propaganda-Aktion naheliegt - nicht zuletzt weil Trolle im Sommer vergangenen Jahres bereits das Facebookprofil der Kanzlerin nahezu lahmlegten.

Der Account sollte eigentlich dazu dienen, mit ungewöhnlichen Bildern Einblicke in den Alltag der Bundeskanzlerin zu bieten: Merkel im Gegenlicht mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, Merkel und Renzi in Florenz, in ihrem Rücken Michelangelos David, Merkel bei einer Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags von Tunis.

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