Sao Paulo:Polizei geht mit Tränengas gegen Randalierer vor

Sie plünderten Banken und Geschäfte, versperrten Straßen mit brennenden Mülltonnen: In der brasilianischen Hauptstadt Sao Paulo haben Demonstranten erneut randaliert. Die Polizei setzte Tränengas ein.

In der brasilianischen Metropole Sao Paulo hat es erneut Zusammenstöße zwischen der Polizei und Randalierern gegeben. Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Gummigeschosse ein, nachdem eine kleine Gruppe gewalttätiger Demonstranten angefangen hatte, im Viertel Pinheiros Banken und Geschäfte zu plündern.

Nach Angaben der Polizei wurden mindestens 20 Menschen festgenommen. Nach Berichten der Beamten, hatten zunächst rund 300 Menschen friedlich gegen Gouverneur Geraldo Alckmin demonstriert. Sie waren einem Aufruf des anarchistischen Schwarzen Blocks im Internet gefolgt. "Wir wollen, dass Alckmin geht, er ist ein Kapitalist und korrupt", sagte ein Demonstrant.

Die Situation geriet aber außer Kontrolle, als etwa 50 Randalierer begannen, die Schaufenster von Banken, Läden und einem Autohaus einzuschlagen. Teilweise waren sie mit Hämmern bewaffnet und maskiert. Zudem blockierten sie mehrere Straßen mit Mülltonnen, die sie in Brand steckten.

Auch in Rio de Janeiro hatte es während der Visite von Papst Franziskus erneut Proteste gegeben, die aber friedlich verliefen: Rund 200 Menschen demonstrierten gegen Gouverneur Serbio Cabral und forderten seinen Rücktritt.

Zu Protesten dieser Art Brasilien seit zwei Monaten in Atem. Im Juni waren Millionen Menschen auf die Straßen gezogen, um gegen Korruption und Verelendung zu protestieren. Der Zorn der Demonstranten richtet sich auch gegen die Milliardenausgaben des Staates für Großereignisse wie die Fußballweltmeisterschaft im kommenden Jahr.

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