Simbabwe:Präsident Mugabe gewinnt die Wahlen

Die Opposition wirft der Regierung massive Wahlfälschung vor - und droht damit, dass sich die Menschen gegen Mugabe erheben könnten.

Aus den von Manipulationsvorwürfen überschatteten Parlamentswahlen in Simbabwe ist die regierende ZANU(PF)-Partei von Präsident Robert Mugabe als Sieger hervorgegangen. Nach offiziellen Ergebnissen vom Freitagabend hatte seine Partei bis dahin 38 Prozent der Stimmen oder 46 Sitze errungen.

Simbabwe: Bleibt an der Macht: Robert Mugabe.

Bleibt an der Macht: Robert Mugabe.

(Foto: Foto: AP)

Da Mugabe 30 Abgeordnete selbst ernennt, hat die Partei damit eine Mehrheit von 76 Sitzen in dem 150 Abgeordnete umfassenden Parlament erreicht. Gewählt wurden am Donnerstag lediglich 120 Abgeordnete.

Die oppositionelle Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) errang demnach bislang 32 Sitze. Nach Ansicht von Beobachtern war es wenig wahrscheinlich, dass die Opposition es schaffen könnte, diesen Anteil auf 50 Sitze auszubauen.

Nur so könnte sie eine Zweidrittelmehrheit der Partei Mugabes verhindern, die dieser für etwaige Verfassungsänderungen benötigt.

MDC-Chef Morgan Tsvangirai warf der Regierung vor Journalisten massive Wahlfälschung vor. Der 81-jährige Mugabe hat das zurückgewiesen. Der Oppositionsführer warnte weiter, dass sich die Massen jetzt gegen den seit 25 Jahren autokratisch regierenden Präsidenten erheben könnten.

Die MDC werde keine rechtlichen Schritte gegen die Regierung wegen der Vorwürfe unternehmen, sagte er. Das war in der Vergangenheit bereits gescheitert. "Ich glaube, das Volk von Simbabwe muss seine Wahl verteidigen sowie auch sein Recht auf freie und faire Wahlen", sagte er. Auf die Frage, ob er damit Massenproteste meine, fügte er hinzu: "Genau das erwägen wir."

Trotz vereinzelter Zwischenfälle hatten Behörden und Beobachter den Wahlverlauf am Vortag in ersten Reaktionen als weitgehend störungsfrei beschrieben. Beobachter aus der EU waren nicht zugelassen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: