Silvesternacht:Kölner Chaos

Wie konnte es zu den Übergriffen vor dem Hauptbahnhof kommen? Stadt und Polizei sprachen sich wohl nicht genug ab.

Nach den Überfällen auf Frauen in der Silvesternacht in Köln hat die Einsatzleiterin des städtischen Ordnungsamts bestätigt, dass es für den Jahreswechsel kein umfassendes Sicherheitskonzept gegeben hat. Ihr Amt sei für eine Sperrung der Rheinbrücken zuständig gewesen, sagte sie als Zeugin im Untersuchungsausschuss des Düsseldorfer Landtags. Trotz der Probleme ein Jahr zuvor sei nicht beschlossen worden, die Hohenzollernbrücke für Fußgänger zu sperren. In der vergangenen Ausschusssitzung hatte der Einsatzleiter der Bundespolizei von Gedränge auf der Brücke berichtet. Menschen seien in das Gleisbett geklettert. Der Hauptbahnhof musste den Zugverkehr unterbrechen. Der Ausschuss untersucht, ob durch solche Planungsfehler Polizeikräfte gebunden waren - und sie deshalb die Übergriffe nicht verhindern konnten. Die Einsatzleiterin des Ordnungsamts sagte, sie habe weder etwas von den Straftaten noch von den Menschen auf den Brückengleisen mitbekommen. Wegen dem überlasteten Mobilfunknetz war keine Kommunikation zwischen ihr und der Polizei möglich. Ein Funkgerät war vorhanden, wurde aber nicht benutzt.

© SZ vom 09.04.2016 / DPA/KLU - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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