Selbstmordattentat:13 Verletzte bei Selbstmordanschlag in der Türkei

Selbstmordattentat: Der Anschlag ereignete sich direkt neben der historischen Großen Moschee von Bursa.

Der Anschlag ereignete sich direkt neben der historischen Großen Moschee von Bursa.

(Foto: AFP)

Erneut wird das Land Ziel eines Anschlags. Diesmal trifft es die Metropole Bursa.

Wieder ein Selbstmordanschlag in der Türkei. Diesmal trifft es die Zweieinhalb-Millionen-Stadt Bursa, Hauptstadt des untergegangenen Osmanischen Reiches. Direkt neben der historischen Großen Moschee - der wichtigsten Touristenattraktion der Stadt - sprengte sich eine Selbstmordattentäterin in die Luft. 13 Menschen wurden verletzt, keiner von ihnen schwebt in Lebensgefahr. Getötet wurde nur die Attentäterin selbst.

Zu der Tat bekannt hat sich zunächst niemand. Türkische Medien zeigten Bilder von Menschen, die aus der Gegend um die Große Moschee in der nordwesttürkischen Stadt flüchteten. Das Innenministerium untersucht nun Identität und Verbindungen der jungen Frau. Die US-Botschaft in Ankara hatte am Dienstag ihre Warnungen für die Türkei aktualisiert. Sie teilte mit, dass es weiterhin "glaubwürdige Hinweise" auf geplante Terroranschläge auf Touristen gebe.

In den vergangenen Monaten hat es in der Türkei immer wieder Terroranschläge gegeben. Zuletzt sprengte sich am 19. März ein Selbstmordattentäter in Istanbul in die Luft, er riss dabei drei Israelis und einen Iraner mit sich in den Tod. Bei einem weiteren Selbstmordanschlag am 12. Januar in der Istanbuler Altstadt starben zwölf deutsche Urlauber.

Seit Monaten nimmt die Gewalt im Land zu

Für beide Anschläge machte die Regierung die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich, die sich jedoch nie zu den Taten bekannte. Im Februar und März verübte zudem eine Splittergruppe der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, TAK, zwei schwere Selbstmordanschläge in der Hauptstadt Ankara. Dutzende Menschen starben.

Die Gewalt in der Türkei nimmt seit Monaten zu. Ein Waffenstillstand zwischen PKK und türkischer Regierung scheiterte im Juli vergangenen Jahres. Seit Dezember führt die Armee im Südosten eine Militäroperation gegen die PKK, deren Kämpfer sich in Städten verschanzen. Die Behörden verhängten teils wochenlange Ausgangssperren, unter denen auch die Zivilbevölkerung leidet.

Die PKK-Splittergruppe TAK hatte nach den Anschlägen in Ankara mit weiteren Attentaten auch auf Touristen gedroht. Die Terrormiliz IS, die ein großes Gebiet in Syrien nahe der türkischen Grenze kontrolliert, stellt ebenfalls eine dauerhafte Bedrohung für die Türkei dar. In den vergangenen Wochen schlugen immer wieder von IS-Stellungen abgefeuerte Raketen aus IS-Gebiet in der türkischen Grenzstadt Kilis ein. Insgesamt wurden dadurch 18 Menschen getötet.

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