Sechstagekrieg:Der schnelle Erfolg brachte nicht den erhofften Frieden

Vor 50 Jahren begann der Sechstagekrieg zwischen Israel und Teilen der arabischen Welt. Bilder zu einem nur scheinbar erfolgreichen Militärschlag.

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Gamal Abdel Nasser

Quelle: Uncredited/AP

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Die Vorgeschichte: Nach dem Sturz der Monarchie regierte Gamal Abdel Nasser in Ägypten. Nasser machte keinen Hehl aus seinem Antisemitismus und suchte die Konfrontation mit Israel. Nachdem der Sueskanal im Oktober 1956 von Ägypten verstaatlicht wurde, entfachte die Sueskrise, die eine vorübergehende Besetzung durch Israel, Frankreich und Großbritannien nach sich zog. Das war bereits der zweite bewaffnete Konflikt zwischen Ägypten und Israel nach dem Israelischen Unabhängigkeitskrieg.

Gamal Abdel Nasser

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Israel nahm sich als ein von Feinden umgebenes Land wahr: Neben Ägypten bedrohten auch Syrien und Jordanien den jüdischen Staat, Terroristen der Fatah gelangten ins Land und verübten Anschläge. Es kam zu Provokationen auf beiden Seiten, Nasser versuchte die Israelis mit Hassparolen einzuschüchtern: ""Eure Führer werden Euch nicht helfen. Sie werden einen Holocaust über Euch bringen!"

ISRAEL-GUERRE DES SIX JOURS

Quelle: AFP

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Am 22. Mai 1967 spitzte sich die Lage zu: Für israelische Schiffe verhängte Nasser eine Blockade der Meerenge von Tiran - dem Teil einer wichtigen Handelsroute Israels. Darüber hinaus unterzeichneten König Hussein von Jordanien und Nasser einen gemeinsamen Verteidigungspakt. Israel interpretierte das Verhalten Ägyptens als Vorbereitung auf eine militärische Eskalation.

Nikita Chruschtschow, Gamal Abdel Nasser und Josip Broz Tito 1960 in New York

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Eine erwiesenermaßen falsche Meldung des Kremls an die Regierungen in Damaskus und Kairo soll Nassers aggressives Verhalten provoziert haben: Israel bereite einen Angriff gegen Syrien vor und habe bereits Truppen an der Grenze stationiert. Ob die Sowjetunion bewusst falsche Informationen gestreut hat und was sie sich davon erhoffte, ist nicht geklärt.

Im Bild: Der sowjetische Parteichef Nikita Chruschtschow (links) und Gamal Abdel Nasser (Mitte) geben sich 1960 in New York die Hand.

38th Anniversary Of Israel's 1967 Occupation Of Gaza

Quelle: Getty Images

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Israel fühlte sich durch das Säbelrasseln Nassers an die Wand gedrängt, auch wenn in Washington bezweifelt wurde, dass Ägypten wirklich in den Krieg ziehen wollte. Dennoch sah sich die Regierung in Tel Aviv im Zugzwang und zerstörte am 5. Juni ohne Kriegserklärung fast die gesamte ägyptische Luftwaffe - der erste Schlag des Sechstagekriegs.

38th Anniversary Of Israel's 1967 Occupation Of Gaza

Quelle: Getty Images

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Gleichzeitig rückten israelische Streitkräfte in den Gaza-Streifen vor, der zur damaligen Zeit von Ägypten verwaltet wurde, und besetzten ihn.

MIDEAST-ARMY-RABIN

Quelle: AFP

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Unter Kommando des späteren Ministerpräsidenten Jitzhak Rabin (links im Bild) konnte Israel im weiteren Kriegsverlauf Erfolge erzielen. Nach sechs Tagen kontrollierte Israel den Gaza-Streifen, den Sinai, Ostjerusalem, das Westjordanland und die Golanhöhen.

Yitzhak Rabin

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Die Territorialgewinne sollten das Existenzrecht Israels sichern. Israel wollte Sinai und die Golanhöhen an Ägypten und Syrien zurückgeben, davon erhoffte es sich Akzeptanz und Frieden mit den beiden Nachbarstaaten. Nur Jerusalem sollte komplett in israelischer Hand bleiben. Die Antwort der arabischen Außenminister: Drei Mal nein - kein Friede, keine Anerkennung, keine Verhandlungen.

Im Bild: General Rabin (Mitte) in der Altstadt von Jerusalem, nachdem die israelische Armee Kontrolle über die Heilige Stadt gewonnen hatte.

US-Präsident Trump in Israel

Quelle: dpa

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Ein Teil der Gebiete sind noch heute von Israel besetzt. Ostjerusalem wurde 1980 sogar formal annektiert, was die Internationale Staatengemeinschaft jedoch nicht anerkennt. Die Annexion Ostjerusalems ist für Israel von großer Bedeutung: Sie verschafft den jüdischen Bürgern Zugang zur Klagemauer. Donald Trump bestand bei seinem Besuch der Klagemauer darauf, diese privat - also ohne Begleitung von Benjamin Netanjahu - zu besuchen. Man wollte den Anspruch Israels auf Gesamtjerusalem nicht symbolisch unterstreichen.

© SZ.de/beah/bepe
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