Schwimmende Flüchtlinge vor Ceuta:Spanische Polizei feuerte mit Gummigeschossen

Elf Flüchtlinge aus Afrika ertranken, als sie versuchten schwimmend die spanische Exklave Ceuta in Nordafrika zu erreichen. Jetzt räumt die spanische Regierung ein, Gummigeschosse zur Abschreckung eingesetzt zu haben. Einen Zusammenhang mit den Todesfällen weist sie strikt zurück.

Vor einer Woche starben beim Flüchtlingsansturm auf die spanische Nordafrika-Exklave Ceuta mindestens elf Menschen. Nun hat die Polizei eingeräumt, bei dem Einsatz Gummigeschosse abgefeuert zu haben.

Die Beamten hätten aber nicht auf schwimmende Flüchtlinge gezielt, sondern nur zur Abschreckung ins Meer geschossen, sagte Spaniens Innenminister Jorge Fernández Díaz am Donnerstag bei einer Anhörung im Parlament. Der Minister betonte, der Beschuss habe mit dem Tod von Flüchtlingen nichts zu tun gehabt. Gerichtsmedizinische Untersuchungen hätten eindeutig ergeben, dass die Opfer im Meer ertrunken seien. Die Leichen hätten keine Zeichen von Gewaltanwendung aufgewiesen.

Etwa 400 Flüchtlinge hatten nach Angaben der spanischen Behörden am 6. Februar versucht, von marokkanischem Gebiet aus über den Grenzübergang El Tarajal nach Ceuta zu stürmen. Als die marokkanischen Sicherheitskräfte eingriffen, versuchten mehrere Afrikaner, die spanische Exklave schwimmend zu erreichen. Nach offiziellen Angaben ertranken elf von ihnen. In Medienberichten war von etwa 15 Toten die Rede.

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