Schwere Explosion in Nairobi:Kenias Premierminister spricht von terroristischem Anschlag

In der kenianischen Hauptstadt Nairobi ist in einem Einkaufszentrum eine Bombe explodiert. Dutzende Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht, mindestens ein Mensch kam ums Leben. Über die Ursache der Detonation gibt es unterschiedliche Angaben: Während der Premierminister von einem terroristischen Akt spricht, stellt der Polizeichef die Vorgänge anders dar.

Die Detonation ereignete sich um kurz nach ein Uhr am Mittag: In der kenianischen Hauptstadt Nairobi ist nahe eines Einkaufszentrums bei einer Bombenexplosion mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Etwa 30 Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden, berichtete der örtliche TV-Sender Citizen TV sowie ein BBC-Reporter aus Nairobi. Weitere Verwundete wurden direkt am Unglücksort von Rettungskräften versorgt, wie Augenzeugen berichteten. Viele von ihnen sind durch Glassplitter oder herumfliegende Trümmerteile verletzt worden.

Crowds of people gather along a main street near scene of an explosion in Kenya

Explosion in Nairobi: Um kurz nach ein Uhr am Mittag ist es in einem Einkaufszentrum der kenianischen Hauptstadt zu einer heftigen Detonation gekommen. Dutzende Passanten wurden verletzt, mindestens ein Mensch getötet.

(Foto: REUTERS)

Die Polizei riegelte das Gebiet ab. Rettungskräfte waren im Einsatz, während eine schwarze Rauchsäule aufstieg. Durch die Wucht der Detonation stürzte auch das Dach des Gebäudes ein.

Zeugen erklärten, Unbekannte hätten vier Granaten in die geschäftige Moi Avenue geworfen. Ein Verdächtiger wurde Medienberichten zufolge festgenommen.

Bis zum Nachmittag gab es zunächst keine offizielle Bestätigung für die Ursache der Explosion. Kenias Polizeichef Mathew Iterre sagte, möglicherweise könne ein "elektrisches Problem" in dem Gebäude die Explosion ausgelöst haben.

Die Elektrizitätsgesellschaft "Kenya Power" erklärte jedoch inzwischen, eine Explosion infolge eines technischen Störung sei ausgeschlossen, weil alle Apparaturen intakt seien. Auch Premierminister Raila Odinga sprach in einer TV-Ansprache von einem terroristischen Anschlag.

Seit Monaten kommt es in Nairobi und anderen kenianischen Städten immer wieder zu Attacken. Kenia hatte Ende vergangenen Jahres Truppen ins Nachbarland Somalia entsandt, um dort die radikalislamische Miliz Al-Schabaab zu bekämpfen. Die Gruppe drohte daraufhin mit Vergeltungsschlägen auf kenianischem Boden. Bisher hat sich die Al-Schabaab jedoch zu keinem der Anschläge bekannt.

Ein Indiz, dass es sich um einen Anschlag gehandelt haben könnte, gibt es jedoch auch dieses Mal: Wenige Minuten nach der Detonation hatte die Internetseite Al-Kataib, die der radikalislamischen Shebab-Miliz aus dem Nachbarland Somalia nahesteht, über eine "schwere Explosion in Nairobi" berichtet.

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