Schröder in Indien:Enge Zusammenarbeit bei der UN-Reform vereinbart

Der Bundeskanzler hat bei seinem Besuch in Indien dafür plädiert, bei der Lösung von Konflikten auf die UN zu setzen. Auch bekräftigte Schröder den Wunsch nach einem ständigen Sitz beider Länder im Sicherheitsrat.

"Kein Land der Welt ist heute in der Lage, die neuen Herausforderungen alleine zu meistern. Wir brauchen hierfür ein starkes und multilaterale System - das auf die Stärke des Rechts und nicht auf das Recht des Stärkeren setzt", sagte Schröder zum Abschluss eines zweitägigen Indien-Besuches vor der Rajiv-Gandhi-Stiftung in Neu Delhi.

Schröder Manmohan Singh (dpa)

Bundeskanzler Gerhard Schröder mit dem indischen Ministerpräsidenten Manmohan Singh.

(Foto: Foto: dpa)

Die Bundesregierung betrachte Indien als "außerordentlich wichtigen Partner, nicht nur in der Region, sondern in der internationalen Politik überhaupt", hatte Schröder nach einem Treffen mit Premierminister Manmohan Singh erklärt.

Er freue sich darüber, dass sich beide Länder bei einer Kandidatur für den UN-Sicherheitsrat unterstützten. Es gehe um eine strategische, langfristige Zusammenarbeit mit Indien.

Schröder hatte vor dem Gespräch mit Sonia Gandhi, der Witwe des 1991 ermordeten Rajiv Gandhi, den Wunsch beider Länder nach einem ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat noch einmal bekräftigt. "Ein reformierter Sicherheitsrat muss die Realitäten der Welt von heute widerspiegeln."

Der Kanzler würdigte auch die Annäherung zwischen Indien und Pakistan. Singh sicherte zu, sich für die Beseitigung aller Hindernisse für deutsche Investitionen in Indien einzusetzen.

Mit dem indischen Premierminister Manmohan Singh vereinbarte der Bundeskanzler, dass der Handel zwischen beiden Ländern innerhalb von fünf Jahren auf jährlich zehn Milliarden Euro verdoppelt werden soll.

Beide Politiker wollen bestehende Handelshemmnisse beseitigen. "Wir sind noch längst nicht am Ende der Möglichkeiten der wirtschaftlichen Zusammenarbeit", sagte Schröder.

Ein besonderes Risiko für Frieden und Stabilität erwachse aus der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen. Das Risiko, dass terroristische Gruppen sich solche Waffen verschafften, sei nicht geringer geworden. Daher müssten die Instrumente der Rüstungskontrolle gestärkt werden.

Nächster Stopp auf Schröders Asienreise ist Vietnam, wo das 5. Asien-EU-Gipfeltreffen stattfindet.

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