Schlecker-Prozess:Von der Seele

Schlecker-Prozess: Der Vorwurf des Gerichts: Bis zu 26 Millionen Euro soll Schlecker vor der Insolvenz seines Konzerns beiseite geschafft haben.

Der Vorwurf des Gerichts: Bis zu 26 Millionen Euro soll Schlecker vor der Insolvenz seines Konzerns beiseite geschafft haben.

(Foto: dpa)

"Ich brauche keine Pause, nur einen Schluck Kaffee." Anton Schlecker bricht sein Schweigen. Vor Gericht in Stuttgart redet er über den Untergang seines Drogerie-Imperiums. Und über sich.

Von Stefan Mayr

An Tag zwei trägt Anton Schlecker denselben dunkelblauen Nadelstreifenanzug wie an Tag eins. Der Rollkragenpulli ist diesmal ein anderer. Im Gegensatz zum ersten Prozesstag huscht ihm bei der Begrüßung seines Anwalts ein Lächeln über die Lippen. Das verbeißt er sich aber schnell wieder. In der nächsten Stunde gerät der ehemalige Konzernboss und jetzige Hauptangeklagte mehrmals an seine emotionalen Grenzen. Immer wieder bricht seine Stimme, immer wieder werden seine Augen feucht, immer wieder atmet er tief durch. Aber er steht das durch, ohne die Fassung zu verlieren. Es ist der disziplinierte und kämpferische Anton Schlecker, als der er immer beschrieben wurde von den wenigen Menschen, die zu ihm Kontakt hatten.

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