"Wie [der deutsche Generalfeldmarschall Friedrich] Paulus so ist? Er machte auf mich den Eindruck eines in die Enge getriebenen Tieres. Man sah, dass ihm das alles gar nicht gefiel. Hager, unrasiert, nachlässig gekleidet. Er gefiel mir nicht. In seinem Zimmer war es schmutzig. Bei [dem deutschen Generalmajor Friedrich] Roske war es mehr oder weniger sauber. (...) Als Paulus herauskam, bat er darum, dass man ihn durch den Hinterausgang begleitete, durchs Tor. Er fuhr weg, blickte sich um, lächelte kläglich, albern. Man sah, dass er verstört war, so blickte er sich um. Wie viel Dreck hier im Keller war, auch in Paulus' Raum! Im Hof war es einfach grässlich. Wir brachten ihn nun in Ordnung. Ich machte Roske Vorwürfe, weil ein so hochgestellter Stab so viel Dreck gemacht hatte, ich beschämte ihn. Sie fingen an zu reden, dann übersetzte der Dolmetscher. Es war so gewesen, dass unsere Katjuschas und die Artillerie sie tagsüber nicht rausließen. Sie waren gezwungen, ihre natürlichen Bedürfnisse im Keller zu verrichten. Die Behälter stellten sie nur nachts raus, und selbst da hatten sie Angst. Er errötete ein wenig. Er war vermutlich ein kultivierter, disziplinierter Offizier."
(Generalmajor Iwan Burmakow, aus: Hellbeck: Stalingrad-Protokolle, S.304)
Foto: Der Oberbefehlshaber der 6. Armee, Generaloberst Friedrich Paulus, im Kessel von Stalingrad