Sahra Wagenknecht:Kommunistin soll Vize der Linkspartei werden

Der linke Flügel der Linkspartei schlägt die bekennende Kommunisten Sahra Wagenknecht für den stellvertretenden Parteivorsitz vor - und löst damit Streit aus.

Die Sprecherin der Kommunistischen Plattform in der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, soll nach einem Vorschlag des äußersten linken Parteiflügels stellvertretende Parteivorsitzende werden. Der Personalvorschlag löste nach Medienberichten vom Samstag jedoch Streit aus.

Sahra Wagenknecht: Linke Linkspartei-Mitglieder sähen die bekennende Kommunistin Sahra Wagenknecht gerne als Parteivize

Linke Linkspartei-Mitglieder sähen die bekennende Kommunistin Sahra Wagenknecht gerne als Parteivize

(Foto: Foto: dpa)

Die Parteiführung wird auf dem Parteitag Ende Mai in Cottbus neu gewählt. Eine der vier stellvertretenden Vorsitzenden, Katina Schubert, will nicht mehr kandidieren.

Der Kandidatenvorschlag Wagenknecht geht aus einem offenen Brief der "Sozialistischen Linken" an die beiden Parteichefs Lothar Bisky und Oskar Lafontaine hervor, über die das parteinahe Blatt Neues Deutschland berichtete.

Darin heißt es, Wagenknecht vertrete "auf eine eigenständige Art marxistische Grundüberzeugungen "wie sie in und außerhalb der Linken und ihrer Wählerschaft anzutreffen seien". Wagenknecht, die derzeit dem Parteivorstand angehört und Europa-Abgeordnete ist, besteche durch Präzision und Sachverstand, erreiche eine große Publikumsresonanz und argumentiere "immer solidarisch für die gesamte Partei und niemals allein für ihre eigenen Überzeugungen".

Der Brief ist von den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Christa Luft und Heinrich Fink, vom früheren Landtagsabgeordneten Klaus Höpcke und vom Rechtsanwalt Friedrich Wolff unterzeichnet. Die Führung der Linken wird auf dem Cottbuser Parteitag Ende Mai neu gewählt. Eine der vier stellvertretenden Vorsitzenden, Katina Schubert, will nicht mehr kandidieren.

Gegen den Personalvorschlag wandte sich nach einem Bericht der Rheinpfalz am Sonntag stellvertretend für junge Parteimitglieder der Bundestagsabgeordnete Michael Leutert, weil die Europaabgeordnete Wagenknecht zu wenig Distanz zum Stalinismus zu erkennen gebe. Ein Parteisprecher wollte den Streit nicht bestätigen. Eine offizielle Kandidatur gebe es noch nicht.

Die von SPD kommende Amtsinhaberin Katina Schubert, die das Amt der stellvertretenden Parteivorsitzenden vor zwei Jahren antrat, hatte ihren Rückzug bereits im Februar angekündigt. Sie will sich dem Sprecher zufolge künftig mehr der Programmarbeit widmen. Eine Gegnerschaft zu Lafontaine bestritt sie. Sie sagte aber in einem Interview, die Linke dürfe nicht "eine Ersatz-SPD mit den Rezepten aus den siebziger Jahren" werden.

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