Russland:Forbes-Chefredakteur erschossen

In Moskau ist der kritische Chefredakteur der russischen Ausgabe des US-Wirtschaftsmagazins "Forbes" ermordet worden. Paul Klebnikov hatte mit seinem Buch über die Oligarchen Russlands international Aufsehen erregt.

Zwei unbekannte Täter töteten den 41-jährigen Journalisten am Freitagabend mit mehreren Schüssen vor dem Verlagsgebäude. Ermittler vermuteten, der Mord stehe mit Klebnikovs Arbeit in Zusammenhang.

Klebnikov hatte im "Forbes" eine detaillierte Liste der 100 reichsten Russen veröffentlicht. (Foto: Foto:)

Der Herausgeber des russischen "Forbes"-Magazins sagte, Klebnikov habe seit Monaten keine riskanten Recherchen mehr durchgeführt.

"Vielleicht gefällt irgendwelchen brutalen Menschen 'Forbes' nicht", sagte ein Mitarbeiter der Verlags. Das russische "Forbes" wird von einer russischen Tochtergesellschaft des deutschen Axel Springer Verlags herausgegeben.

Klebnikov ist Amerikaner russischer Herkunft und hatte Ende der 1990er Jahre als Buchautor international Aufsehen erregt. In seinem Werk "Der Pate des Kreml" durchleuchtete der Autor die dubiosen Geschäfte Boris Beresowskis und anderer so genannter Wirtschaftsoligarchen.

In dem Buch beschrieb der Journalist vor allem den Einfluss der Wirtschaftsbosse auf Ex-Präsident Boris Jelzin. Im Mai dieses Jahres hatte Klebnikov im "Forbes" eine detaillierte Liste der 100 reichsten Russen veröffentlicht.

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