Russland:Attentäter von Sankt Petersburg soll aus Kirgisistan stammen

  • Ein Russe mit kirgisischen Wurzeln hat nach offiziellen Angaben den Anschlag in Sankt Petersburg verübt.
  • Bei der Bombenexplosion in einer U-Bahn in der russischen Metropole waren am Montag mindestens 14 Menschen getötet worden.

Der kirgisische Geheimdienst hat den mutmaßlichen Verantwortlichen für das U-Bahn-Attentat von Sankt Petersburg identifiziert. Bei dem 1995 geborenen Mann handle sich um einen in Kirgisistan geborenen russischen Staatsbürger, teilte der Geheimdienst der ehemaligen Sowjetrepublik mit. Man arbeite mit den russischen Ermittlern zusammen.

Die russische Nachrichtenagentur Interfax hatte demgegenüber am Montagabend gemeldet, dass es sich bei dem Verdächtigen um einen 23-Jährigen handelt, der aus Zentralasien stammt und in Verbindung zu radikal-islamischen Gruppen stand - was leicht von den neuen Informationen abweicht.

Bei der Explosion in einer U-Bahn in Sankt Petersburg waren am Montag mindestens 14 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Zwei Stunden nach der Tat fanden Ermittler einen weiteren Sprengsatz in einem der geschäftigsten U-Bahnhöfe der Stadt, der aber rechtzeitig entschärft werden konnte. Dieser war nach Angaben der russischen Strafverfolgung mit Metallsplittern gefüllt - der Nachrichtenagentur Interfax zufolge soll bis zu einem Kilo Sprengstoff verbaut worden sein.

Die Agentur zitierte einen nicht weiter identifizierten Behördenmitarbeiter, demzufolge die Ermittler glauben, dass der Verdächtige zuerst die eine Bombe an der Haltestelle versteckte - und sich danach in dem Zug in die Luft sprengte.

Trump bietet Putin Unterstützung an

Der Anschlag löste weltweit Entsetzen aus. US-Präsident Donald Trump nannte die Ereignisse eine "absolut schlimme Sache". Er telefonierte mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin, um den Familien der Opfer sein Beileid auszudrücken, wie der Kreml mitteilte. Die beiden Staatschefs hätten sich demnach darauf verständigt, dass Terrorismus gemeinsam bekämpft werden müsse.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres, EU-Chefdiplomatin Federica Mogherini, Bundesaußenminister Sigmar Gabriel und der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault kondolierten ebenfalls der russischen Regierung; Ayrault sagte, Frankreich stehe "allen bei, die leiden".

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