Rückkehr aus dem Exil:Taliban drohen mit Ermordung Musharrafs

Pervez Musharraf Pakistan Exil

Will trotz Morddrohungen in seine Heimat zurückkehren: Pervez Musharraf

(Foto: dpa)

"Wir haben ein Kommando von Selbstmordattentätern vorbereitet": Für den ehemaligen Präsidenten Pakistans, Pervez Musharraf, könnte die geplante Rückkehr in die Heimat gefährlich werden. Taliban drohen mit der Ermordung des früheren Staatschefs.

Die pakistanischen Taliban haben im Fall einer Rückkehr von Pervez Musharraf nach Pakistan mit der Ermordung des früheren Staatschefs gedroht. "Wir haben ein Kommando von Selbstmordattentätern vorbereitet", sagte ein Sprecher der Gruppe Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) der Nachrichtenagentur AFP in einem kurzen Telefonat. "Sie werden Musharraf nach seiner Ankunft in Pakistan angreifen." Die Botschaft verbreiteten die Extremisten auch per Video.

Musharraf hatte am Freitag gesagt, er werde am Sonntag zurück nach Pakistan reisen. Seine Rückkehr sei zu "200 Prozent" sicher, selbst "unter Lebensgefahr, das ist der Eid, den ich für das Land geleistet habe", sagte er von Dubai aus, wo er zeitweise lebt, seit er 2008 Pakistan nach seinem Rücktritt verließ. Im Mai finden in Pakistan Parlamentswahlen statt, bei denen sich Musharraf mit seiner Partei APLM Chancen ausrechnet. Beobachter gehen allerdings davon aus, das die APLM keine große Rolle spielen wird.

Musharraf als Ziel von Attentaten

Auf Musharraf sind bereits mehrere Attentate verübt worden. Tabliban werfen ihm vor, zu eng mit dem Westen zusammenzuarbeiten. Musharraf hat die USA nach den Anschlägen des 11. September 2001 im Krieg gegen den Terror unterstützt. Er war 1999 durch einen Militärputsch an die Macht gekommen und ließ bereits kurz danach Extremisten und Islamisten aus dem Militär und den Sicherheitskräften entfernen.

Auch auf die Politikerin Benazir Bhutto war 2007 nur wenige Stunden nach ihrer Rückkehr aus dem selbstgewählten Exil nach Pakistan ein Anschlag verübt worden, bei dem sie unverletzt blieb. Nur wenige Wochen danach starb die ehemalige Premierministerin bei einem weiteren Attentat auf einer Wahlkundgebung. Bis heute ist ungeklärt, wer die Politikerin ermordet hat.

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