Bundespräsident:Roman Herzog - Richter und Ruck-Präsident

Er war ein "deutscher Patriot mit bayerischem Herzen", seine "Ruck-Rede" machte ihn berühmt. Die Karriere des Bundespräsidenten in Bildern.

9 Bilder

Altbundespräsident Roman Herzog ist tot

Quelle: dpa

1 / 9

Roman Herzog ist tot. Er starb im Alter von 82 Jahren, wie das Bundespräsidialamt bestätigte. Von 1994 bis 1999 amtierte Herzog als siebter deutscher Bundespräsident - hier im Bild mit seinem Amtsvorgänger Richard von Weizsäcker (rechts). Herzog wurde am 5. April 1934 im bayerischen Landshut geboren ...

Stoiber verleiht Herzog den Bayerischen Verdienstorden

Quelle: DPA

2 / 9

... und entwickelte sich schnell zum Überflieger: Abitur mit 1,0, Jurastudium in München, 1958 Doktor und schon 1965 lehrte Herzog als ordentlicher Professor an der FU in Berlin. Mehr als 30 Jahre später erhielt er in seiner Heimat den Bayerischen Verdienstorden aus den Händen von Ministerpräsident Edmund Stoiber (rechts). Der Laudator würdigte Herzog als "deutschen Patrioten mit bayerischem Herzen". Seine politische Karriere ...

NEUJAHRSEMPFANG DES BUNDESPRÄSIDENTEN KOHL

Quelle: DPA

3 / 9

... vollzog sich ähnlich schnell. Von 1970 an war Herzog Mitglied der CDU. Schon drei Jahre später berief ihn Ministerpräsident Helmut Kohl als Staatssekretär in die rheinland-pfälzische Landesregierung. Sehr viel später dieses Wiedersehen: Beim Neujahrsempfang 1998 im Schloss Bellevue zeigte der Bundespräsident auf seinen wichtigsten Gast.

HERZOG BEI JENOPTIK

Quelle: DPA

4 / 9

1978 stieg Herzog zum Kultusminister in Baden-Württemberg auf, 1980 wechselte er in das Amt des Innenministers unter Ministerpräsident Lothar Späth. Dieser wurde später Geschäftsführer des Laserherstellers Jenoptik und erklärte Herzog nach seinem Ausscheiden als Bundespräsident die Kunst der Präzision.

Altbundespräsident Roman Herzog ist tot

Quelle: Norbert Försterling/dpa

5 / 9

1983 wechselte der habilitierte Jurist von der Politik zum Bundesverfassungsgericht und wurde Richter, 1987 dessen Präsident. In dem Amt blieb er bis 1994. Dann trat er überraschend als Kandidat der CDU/CSU zur Wahl des Bundespräsidenten an und wurde gewählt - allerdings erst im dritten Wahlgang. Herzog setzte sich in der letzten Wahlrunde gegen den SPD-Kandidaten Johannes Rau durch. Hildegard Hamm-Brücher (FDP) hatte auf den letzten Wahlgang verzichtet.

BUNDESPRÄSIDENT ROMAN HERZOG MIT OVAMBO-KÖNIG KAULUMA

Quelle: DPA

6 / 9

Als Bundespräsident traf Herzog viele Oberhäupter der Welt - dazu gehörte 1998 auch Ovambo-König Kauluma von Ondonga (links) mit dem er im Norden Namibias über den Wüstensand schritt. Die Straße, die zum Palast führt, war zuvor vom König kurzerhand zur "Roman-Herzog-Straße" gemacht worden.

Feierstunde im Deutschen Bundestag

Quelle: DPA

7 / 9

1996 führte Herzog den 27. Januar als Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus in Deutschland ein. Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau befreit. In seiner Proklamation führte Herzog aus: "Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen."

Am 27. Januar 1998 betrat der israelische Historiker Yehuda Bauer den Plenarsaal des Bundestages in Bonn, gefolgt von Bundespräsident Roman Herzog, Bundeskanzler Helmut Kohl (links) und Bundesratspräsident Gerhard Schröder (rechts). Bauer hielt vor dem Parlament die Rede anlässlich der Feierstunde zum Gedenken an die Opfer des Naziregimes.

Altbundespräsident Roman Herzog ist tot

Quelle: dpa

8 / 9

Berühmt wurde Herzog auch mit seiner "Ruck-Rede", die offiziell Berliner Rede heißt. Diese hielt der Bundespräsident am 26. April 1997 im Hotel Adlon in Berlin. Sein Ruf nach einem Ruck, der durch Deutschland gehen müsse, wurde zum viel zitierten Satz.

Altbundespräsident Roman Herzog ist tot

Quelle: dpa

9 / 9

2005 stellte der frühere Bundespräsident sein Buch "Wie der Ruck gelingt" vor. Darin ging Herzog der Frage nach, welche Schritte für Deutschland zur Reformfähigkeit erforderlich sind. Auch im Pensionsalter ließ ihn die Politik nicht los.

© SZ.de/mikö
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: