Rollen der Geschlechter:Der unsichtbare Mann

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Das Rollenmuster "Hausfrau - Alleinverdiener" hat ausgedient.

(Foto: imago)

Nun lamentieren die Herren: Ihre Anliegen würden von der Politik so gut wie nicht wahrgenommen.

Von Ulrike Heidenreich

"Der alleinige Blick auf lediglich ein Geschlecht ist historisch überholt". Wem und welcher Zeit ist dieser Spruch wohl zuzuordnen? Den Frauen in Deutschland, die noch in den Siebziger Jahren etwa darum kämpfen mussten, ohne schriftliche Erlaubnis ihres Mannes arbeiten zu dürfen? Nein. Am Freitag im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin waren es lauter Männer, die sich mit diesen Worten über ihr Los beschwerten. Geschlechterpolitik werde heute ausschließlich als Politik für Frauen verstanden. Es war die Interessengemeinschaft Jungen, Männer und Väter, kurz IG JMV, die sich in Berlin zusammengefunden hatte. Bundesweit aktive Initiativen mit so klingenden Namen wie Manndat e.V., Trennungsväter, Forum Soziale Inklusion oder Düsseldorfer Kreis/Väteraufbruch für Kinder, haben sich da zusammengetan, um einen "Neustart in der Geschlechterpolitik" zu fordern. IG-Sprecher Gerd Riemeier beklagte, die Bedürfnisse von Männern würden "unsichtbar gemacht". In der aktuellen Politik könnten sie ihre Interessen nicht durchsetzen. "Weder werden Männervertreter durch das Bundesfamilienministerium noch durch die Ausschüsse des Bundestages gehört", sagt Riedmeier.

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