Auf Konfrontationskurs zur Parteichefin geht auch Stefan Mappus, der sich gern zum Wortführer der Konservativen in der CDU aufschwingt. Eine klare Linie, schnellere Entscheidungen und die Orientierungen an den Wahlversprechen seien nötig, damit er Rückenwind aus Berlin für seine Landtagswahl in Baden-Württemberg im kommenden Jahr erhalte, sagte der Pforzheimer im Deutschlandfunk. Er verlangte mehr Führungsstärke: Wenn man weiterhin "in manchen Fragen so herumeiert" und einige Kabinettsmitglieder das Gegenteil von dem machten, was zugesagt gewesen sei, dürfe man sich über die schädliche Außenwirkung nicht wundern.
Namentlich griff Mappus Umweltminister Norbert Röttgen wegen dessen Haltung in der Atompolitik an. Was Röttgen in den letzten Monaten abgeliefert habe, "würde sicherlich auch die Note befriedigend nicht erfüllen", sagte Mappus am Wochenende. Einen Tag später legte er Röttgen sogar den Rücktritt nahe: "Ich bin nicht mehr bereit, die Eskapaden des Bundesumweltministers zu akzeptieren."
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