Mir Hussein Mussawi ist Ahmadinedschads Herausforderer und war unter Chomeini von 1981 bis 1989 der letzte Ministerpräsident im Iran, bevor das Amt abgeschafft wurde. Seither hat Mussawi kein öffentliches Amt mehr inne. Bis der 67-Jährige bei der Präsidentenwahl antrat, wurde er vor allem mit seiner Führungsrolle während des Kriegs gegen den Irak in den achtziger Jahren identifiziert.
Seine politische Karriere nahm er 1980 als Außenminister auf. Im selben Jahr brach der Iran-Irak-Krieg aus. 1981 wurde er zum Ministerpräsidenten ernannt. In einer Phase, in der der Westen und die arabische Welt auf der Seite von Saddam Hussein standen und das Land isoliert war, meisterte Mussawi die Krisenjahre mit einem strengen Rationalisierungsprogramm und Lebensmittelmarken.
Nach seiner Zeit als Ministerpräsident konzentrierte sich Mussawi auf Architektur und akademische Arbeit. Er beriet zwar im Hintergrund den reformorientierten Staatspräsidenten Chatami, hatte aber kein offizielles Amt.
Sein politisches Comeback kam überraschend. Mussawi ist, wie Ahmadinedschad auch, regimetreu, antiamerikanisch und wirtschaftlich eher links. Wegen seiner Nähe zu Chatami wird er jedoch politisch als moderat und reformfreundlich eingestuft.
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