Republikaner im US-Wahlkampf:Die vier Favoriten

Zwei Wahlen, zwei Sieger, vier Favoriten: Huckabee und McCain haben jeweils eine Vorwahl gewonnen, doch auch Giuliani und Romney gehören zum Favoritenkreis. Wer warum gewinnen könnte - und warum nicht.

Barbara Vorsamer

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John McCain wird es, weil ... Der Schwung seines fulminanten Sieges in Iowa könnte John McCains gebeutelte Wahlkampfkasse wieder auffüllen. Das finden viele Experten gut, denn der langjährige Senator von Arizona ist bei weitem der erfahrenste Kandidat, den die Republikaner zu bieten haben.Auch bei parteiungebundenen Wählern und konservativen Denkern genießt McCain Respekt - unter anderem, weil sich seine Forderung, die US-Truppen im Irak aufzustocken, um mehr Sicherheit zu schaffen, als richtig erwiesen hat. Logisch also, dass er den Krieg gegen den Terror als sein Wahlkampfthema auserkoren hat, denn hier gilt er als Experte.Die wichtige Wählerschicht der religiösen Rechten ist McCain nicht abgeneigt, schließlich vertritt er ihre konservativen Positionen. Da können die Evangelikalen schon mal über eine Scheidung hinweg sehen.Aus diesen Gründen ist Detlef Junker, Gründungsdirektor des Heidelberg Center for American Studies, überzeugt, dass kein anderer Kandidat McCain jetzt noch verdrängen kann.Foto: AFPWas glauben Sie: Wer wird Kandidat der Republikaner?

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John McCain wird es nicht, weil ....Der verdiente Vietnam-Veteran John McCain war vor Beginn der Vorwahlen eigentlich abgeschrieben. Er scheint mit 71 Jahren schon viel zu alt für den Job (er wäre der älteste Präsident in der Geschichte der USA), sein Gesicht ist verbraucht und seine Wahlkampfkasse vergleichsweise leer.Nicht einmal halb so viele Spenden wie der republikanische Spitzensammler Mitt Romney konnte John McCain verbuchen. Und Geld, das betonen Experten immer wieder, wird im Wahlkampf 2008 entscheidend sein.Foto: ReutersWas glauben Sie: Wer wird Kandidat der Republikaner?

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Mike Huckabee wird es, weil ...Solange Mike Huckabee im Rennen ist, steht die religiöse Rechte fest hinter dem ehemaligen Gouverneur von Arkansas. Und die hat auch George W. Bush die Präsidentschaft beschert. Die Evangelikalen sind vor allem in den konservativen und delegiertenreichen Südstaaten entscheidend. Gewinnt Huckabee South Carolina, könnte er sich an die Spitze des republikanischen Feldes setzen - und es mit diesem Schwung bis zur Nominierung schaffen.Foto: AFPWas glauben Sie: Wer wird Kandidat der Republikaner?

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Mike Huckabee wird es nicht, weil ...Seine Strahlkraft reicht kaum über die rechte Basis der Republikaner hinaus, das ganze Land kann er nicht von sich überzeugen. Außerdem kann er hinter seiner verbindlich-humorvollen Art und seinem Gespür für die Sorgen der Menschen wenig Substanzielles vorweisen. Vor allem steht er nicht für das den Republikanern wichtige Thema Sicherheit.Das könnten McCain oder Giuliani beisteuern. Einer der beiden mit Mike Huckabee als Vize - das wäre ein erfolgversprechendes Duo, meint Josef Braml von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.Derzeit braut sich allerdings noch ein Skandalgewitter über Mike Huckabee zusammen: Er soll als Gouverneur in Arkansas im großen Stil Geschenke angenommen haben. Zuviel Berichterstattung über ihn in Verbindung mit dem Wort Korruption könnte ihn alle Chancen kosten.Foto: APWas glauben Sie: Wer wird Kandidat der Republikaner?

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Rudy Giuliani wird es, weil ...Giulianis guter Ruf zehrt noch immer von seiner erfolgreichen Politik nach den Terroranschlägen von New York. Sein Name steht für den Kampf gegen den Terror und für hartes Durchgreifen, das goutieren viele republikanische Wähler.Dass Rudy Giuliani erst zum Februar ins Rennen einsteigt, muss nach Ansicht von Experten kein Problem sein. Falls sich bis dahin noch kein anderer Kandidat etabliert hat (und danach sieht es im Moment nicht aus), kann es sich sogar als kluges Kalkül herausstellen, sich das Geld für die symbolträchtigen, aber einwohnerarmen Staaten der frühen Vorwahlen zu sparen und dafür viele Delegierte aus Florida und Kalifornien hinter sich zu scharen.Was glauben Sie: Wer wird Kandidat der Republikaner?Foto: AP

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Rudy Giuliani wird es nicht, weil ...Der ehemalige Bürgermeister von New York ging als ganz großer Favorit ins Rennen. Das Duell Hillary Clinton - Rudy Giuliani war Thema, kaum dass die beiden ihre Kandidatur angekündigt hatten.Doch derzeit wirkt Giuliani wie vom Erdboden verschluckt. Er fährt die Strategie, erst bei den Vorwahlen in delegiertenreichen Staaten am 5. Februar richtig ins Rennen einzusteigen - das kann zu spät sein.Ein weiteres Problem für Giuliani ist, dass er als wankelmütig und unzuverlässig gilt: in seinen politischen Positionen, wie auch im Privaten. Der Republikaner ist zum dritten Mal verheiratet.Was glauben Sie: Wer wird Kandidat der Republikaner?Foto: AP

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Mitt Romney wird es, weil ...Bald könnte es heißen "Drei Wahlen, drei Gewinner": Mitt Romney spekuliert stark auf einen Sieg bei der nächsten Vorwahl im Bundesstaat Michigan, schließlich ist er dort geboren. Der Unternehmer braucht dringend einen Sieg, will er weiter als Kandidat ernstgenommen werden.Finanzieren kann er seine Kampagne problemlos. Mitt Romney hat von den republikanischen Präsidentschaftsbewerbern am meisten Spenden gesammelt, außerdem kann er auf ein enormes Privatvermögen von ungefähr 200 Millionen Dollar zurückgreifen.Was glauben Sie: Wer wird Kandidat der Republikaner?Foto: AP

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Mitt Romney wird es nicht, weil ...Geld ist nicht alles. Der ehemalige Gouverneur von Massachusetts hat Unmengen von Geld in die Wahlkämpfe in Iowa und New Hampshire gesteckt und dort trotzdem schwere Schlappen erlitten. Deshalb haben ihn Experten wie Detlef Junker, Gründungsdirektor des Heidelberg Center for American Studies, bereits abgeschrieben.Dazu kommt, dass er mangelnde Unterstützung der christlichen Rechten genießt, als Mormone vielen Wählern suspekt ist und seine Positionen zu wichtigen Themen wie Abtreibung mehrmals gewechselt hat.Foto: ReutersWas glauben Sie: Wer wird Kandidat der Republikaner?Text: Barbara Vorsamer/sueddeutsche.de/bosw/grc

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