Rennen um die Präsidentschaft:Wahlkrimi in Mexiko geht weiter

Die Nachzählung bei der mexikanischen Präsidentenwahl hat sich zu einer Zitterpartie entwickelt. Ein Kandidat soll hauchdünn vorne liegen.

Beim Auszählungsstand von 98,5 Prozent der Ergebnislisten aus den Wahllokalen lag der Kandidat der konservativen Regierungspartei PAN, Felipe Calderon, mit einer äußerst knappen Führung vor dem linksgerichteten Bewerber Andres Manuel Lopez Obrador. Zwischenzeitlich war ein Vorsprung von Lopez Obrador gemeldet worden.

Rennen um die Präsidentschaft: Wahlzettel in Mexiko-Stadt

Wahlzettel in Mexiko-Stadt

(Foto: Foto: AP)

"Wir liegen bei der Präsidentenwahl vorne, und die noch auszuzählenden Stimmen werden zu unseren Gunsten sein", erklärte Calderon vor jubelnden Anhängern. Dem zuvor veröffentlichten vorläufigen Ergebnis zufolge konnte Calderon bei der Wahl am Sonntag mit rund 36,4 Prozent der Stimmen etwa einen Prozentpunkt Vorsprung vor seinem Konkurrenten verbuchen.

Die Demokratische Revolutionspartei (PRD) von Lopez Obrador hat unter Verweis auf Unregelmäßigkeiten statt einer Neuauswertung der Ergebnislisten eine Überprüfung jedes einzelnen Stimmzettels gefordert und gedroht, das Ergebnis anderenfalls nicht anzuerkennen.

Der Präsident des Wahlinstituts, Luis Carlos Ugalde, hat dies jedoch zurückgewiesen und betont, in der Nachzählung würden nur diejenigen Stimmen einzeln überprüft, die wegen unleserlicher Markierung nicht berücksichtigt worden seien oder bei denen es Unstimmigkeiten gegeben habe.

Calderon, der der Nationalen Aktionspartei (PAN) des scheidenden Präsidenten Vicente Fox angehört, stellte Lopez Obrador eine Regierungsbeteiligung in Aussicht. Er gehe jedoch davon aus, dass Lopez Obrador auf dieses Angebot nicht eingehen werde, sagte Calderon.

Nach Bekanntgabe des offiziellen Wahlergebnisses können Beschwerden vor ein Wahltribunal gebracht werden. Dieses muss spätestens bis zum 6. September den Wahlsieger benennen.

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