Regierung gewinnt Vertrauensabstimmung:Italienisches Abgeordnetenhaus billigt Sparpaket

Der drastische Sparkurs des italienischen Regierungschef Mario Monti hat eine erste wichtige Hürde genommen. Bei einer Vertrauensabstimmung stellten sich am Freitag in Rom 495 Abgeordnete hinter Monti und das Anti-Krisen-Programm der Regierung, 88 votierten dagegen.

Die italienische Regierung von Ministerpräsident Mario Monti hat eine Vertrauensabstimmung zu seinem drastischen Sparpaket gewonnen. Bei der Abstimmung in der Abgeordnetenkammer votierten am Freitag 495 Abgeordnete für das Sparpaket, 88 dagegen.

Italian PM Monti looks on during a joint news conference in Rome

Der drastische Sparkurs des italienischen Regierungschef Mario Monti hat eine erste wichtige Hürde genommen. Bei einer Vertrauensabstimmung stellten sich am Freitag in Rom 495 Abgeordnete hinter Monti und das Anti-Krisen-Programm der Regierung.

(Foto: REUTERS)

Innerhalb der nächsten Tage wird auch der Senat über die Sparmaßnahmen entscheiden. Monti hatte die Vertrauensfrage angesetzt, um die Verabschiedung der Sparmaßnahmen zu beschleunigen. Mit dem Sparpaket will der neue italienische Regierungschef das Land and vor einem Finanzdesaster bewahren.

Vor der Abstimmung über ein einschneidendes Sparprogramm der italienischen Regierung hat eine Terroristengruppe Drohbriefe an den neuen Ministerpräsidenten Mario Monti sowie zahlreiche Parteichefs und Journalisten verschickt. "Das Sparpaket ist fertig genau so wie Eure Beerdigung", zitierten italienische Medien am Freitag aus dem Schreiben, das von der linksterroristischen Vereinigung "Movimento Armati proletari" (Bewegung des bewaffneten Proletariats) unterzeichnet worden sei. "Wir werden Euch diese Maßnahmen mit Blut bereuen lassen. An Blei fehlt es uns nicht, und den Sprengstoff liefern die Araber", drohten die Terroristen.

Insgesamt zehn Briefumschläge mit Drohbriefen und Kugeln seien am Donnerstagabend in einem Großpostamt in Rom sichergestellt worden. Die Sendungen seien unter anderem an den neuen parteilosen Regierungschef Monti, seine Arbeitsministerin Elsa Fornero und an Parteiführer wie Montis Vorgänger Silvio Berlusconi adressiert gewesen, die der Regierung ihre Unterstützung zugesichert hatten.

Am Montag waren ähnliche Briefe mit Kugeln an die Justizministerin Paola Severino und den römischen Bürgermeister Gianni Alemanno sichergestellt worden. In beiden Fällen war zunächst kein Zusammenhang erkennbar mit einer Paketbombe, die vor einer Woche den Direktor des Steuereinzugsbüros Equitalia in Rom schwer verletzt hatte. Zu diesem Anschlag sowie eine in Frankfurt abgefangene Briefbombe an den Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hatte sich die linksanarchistische Gruppe FAI (Federazione Anarchica Informale) bekannt.

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