Rede von Präsident Hamid Karsai:Afghanistan nimmt Sicherheit in eigene Hände

Afghan Army graudation ceremony in Kabul

Feierliche Vereidigungszeremonie afghanischer Soldaten. Ende 2014 sollen alle Nato-Einsatzkräfte das Land verlassen haben und Afghanistan alleine für seine Sicherheit sorgen.

(Foto: dpa)

Wichtiger Schritt in Richtung Eigenständigkeit: Afghanistan will von nun an selbst die landeseigene Sicherheit verantworten. Überschattet wird die offizielle Bekanntgabe durch einen Selbstmordanschlag auf einen bekannten Politiker.

Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat offiziell die Übernahme der Sicherheitsverantwortung im ganzen Land durch die einheimischen Kräfte verkündet. "Unsere Sicherheits- und Verteidigungskräfte übernehmen nun die Führung", sagte Karsai in der Hauptstadt Kabul.

Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sprach von einem "Meilenstein". "Der Schwerpunkt unserer Truppen verschiebt sich jetzt vom Kampf zur Unterstützung", sagte er.

An diesem Dienstag werden die verbleibenden 95 Bezirke unter Verantwortung der Nato-Streitkräfte an afghanische Kräfte übergeben. Sie befinden sich in den unruhigen südlichen und östlichen Landesteilen, wo die aufständischen Taliban besonders stark sind. Fortan sollen die etwa 100.000 Nato-Soldaten im Land nur noch eine unterstützende Rolle haben. Es bleiben jedoch Zweifel, ob die 350.000 afghanischen Sicherheitskräfte der Lage vollauf gewachsen sind.

Kurz vor Karsais Rede wurden bei einem Bombenanschlag in Kabul mindestens drei Zivilisten getötet und 24 weitere Menschen verletzt. Der Angriff galt nach Angaben der Polizei dem bekannten afghanischen Abgeordneten Mohammed Mohaqiq. Demnach explodierte ein selbstgebauter Sprengsatz vor einem Gebäude, in dem sich Mohakik aufgehalten habe. Der Abgeordnete sei unverletzt geblieben.

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