Rede des SPD-Kanzlerkandidaten in London:Steinbrück fordert Briten zum Verbleib in der EU auf

Peer Steinbrueck attands the German-society event at LSE

Eine EU mit Großbritannien und mehr Hilfen für die südeuropäischen Krisenländer - das forderte Peer Steinbrück bei seiner Rede an der London School of Economics.

(Foto: dpa)

"Sie sollten bleiben - sie sind hoch willkommen": SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück hat die britische Regierung aufgerufen, die Europäische Union nicht zu verlassen. Bei einer Grundsatzrede an der London School of Economics fordert er auch zusätzliche Hilfen für die notleidenden Staaten in Südeuropa.

Von Susanne Höll, London

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat die Briten aufgerufen, die EU nicht zu verlassen: "Sie sollten bleiben - sie sind hoch willkommen", sagte Steinbrück bei einem Vortrag an der London School of Economics mit Blick auf die Ankündigung des britischen Premiers David Cameron, bis 2017 ein Referendum über den Verbleib des Landes in der Union abzuhalten. Man müsse die politischen und wirtschaftlichen Kosten eines solchen Schrittes ernsthaft bedenken.

Der ehemalige Finanzminister, derzeit in Europa unterwegs um sein außenpolitisches Profil zu stärken, sprach beim "German Symposium" der renommierten Hochschule über das Risiko der Politik wegen der Wirtschaftskrise das Vertrauen der Wähler zu verlieren.

Steinbrück, der am Dienstag nach Griechenland weiterreisen wird, warb vor seiner Ankunft in Athen für zusätzlichen Hilfen der EU zugunsten der notleidenden Staaten in Südeuropa.

Es reiche nicht aus, den schuldengeplagten Ländern allein Etatkonsolidierung zu verordnen, sagte er. Länder wie Griechenland, Spanien, Portugal und Italien bräuchten dringend Programme gegen Jugendarbeitslosigkeit und zur Stimulierung der Wirtschaft. Diese könnten aus einer künftigen Finanztransaktionssteuer bezahlt werden.

Ohne zusätzliche Programme drohten diesen Ländern und ganz Europa schwere gesellschaftliche Verwerfungen. "Not frisst Demokratie", sagte Steinbrück. Enttäuschte Arbeitslose könnten in die Arme von Extremisten getrieben werden.

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