Rechtsextremismus:Neonazis planen Aufmarsch in Wunsiedel

Die rechtsextreme Szene will am 14. November wieder in Wunsiedel demonstrieren - und damit an den gestorbenen NPD-Vizechef Rieger erinnern.

Zum Gedenken an den verstorbenen stellvertretenden NPD-Vorsitzenden Jürgen Rieger planen Neonazis für den 14. November einen Gedenkmarsch im oberfränkischen Wunsiedel.

Rechtsextreme wollen in Wunsiedel aufmarschieren; dpa

Rechtsextreme wollen in Wunsiedel aufmarschieren.

(Foto: Archiv-Foto: dpa)

Über Charakter und Dimension der Veranstaltung liegen den örtlichen Behörden nach Angaben von Landrat Karl Döhler (CSU) aber noch keine konkreten Informationen vor.

Der Antrag auf einen Aufmarsch am 14. November - dem früheren traditionellen Totengedenktag der Nazis - sei am Samstagabend beim Landratsamt per Fax eingegangen.

"Wir prüfen jetzt, ob es sich um eine der vielen Veranstaltungen handelt, die die Neonazis bundesweit immer zum 14. November anmelden oder ob es sich um eine Art zentrale Gedenkveranstaltung der bundesweiten Neonazi-Szene handelt", sagte der Kreis-Chef. Antragsteller sei der NPD-Bundesgeschäftsführer Klaus Beier.

Döhler befürchtet, dass die Stadt Wunsiedel mit einer Verbotsverfügung anders als im Fall der Neonazi-Aufmärsche zum Gedenken an den in Wunsiedel beigesetzten Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß juristisch scheitern könnte. "Es gibt bei dem jüngsten Antrag keinen Bezug zu Rudolf Heß, sondern nur zu Rieger. Das ist daher eine andere Ebene als bei den Heß-Gedenkmärschen", gab Döhler zu bedenken.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: