Reaktionen auf Schröder:"Arrogant und überheblich"

Führende Politiker von CDU und CSU haben die Kritik des Altkanzlers an seiner Nachfolgerin Merkel empört zurückgewiesen. Schröder solle sich lieber ein Vorbild am Rückzug Michael Schumachers nehmen.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) nannte die Vorwürfe verfehlt. "Basta hat man, glaube ich, lange genug gehört", betonte er. Die Äußerungen seien des früheren Bundeskanzlers unwürdig. Er legte Schröder nahe, sich solche Kommentare zu verkneifen.

CDU-Vize Jürgen Rüttgers kritisierte das Auftreten Schröders. "Wie man eine Karriere beendet, hat man sehr gut an Michael Schumacher gesehen", sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident mit Blick auf das Karriereende des Formel-1-Stars.

Thüringens Regierungschef Dieter Althaus (CDU) sagte, Schröder wolle mit der Kritik wieder in der Öffentlichkeit sein.

Das fehlende Basta

CSU-Generalsekretär Markus Söder griff den Altkanzler scharf an. "Der typische Schröder, wie wir ihn kennen. Arrogant und überheblich", sagte er dem Nachrichtensender N24. Für Schröder seien immer alle anderen schuld gewesen. "Wie gesagt, bei Geisterfahrern ist das häufig auch so, dass die anderen schuld sind."

Der Altkanzler hatte im Spiegel über Merkel und die Arbeit der großen Koalition gesagt: "Es fehlt einfach Führung." In der Bild am Sonntag bemängelte er: "Gelegentlich scheint mir ein Basta zu fehlen."

Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) und Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) hatten die Kritik Schröders bereits scharf zurückgewiesen.

Seinem früheren Finanzminister Oskar Lafontaine bescheinigt Schröder eine "Neigung zu Opposition". Diese sei möglicherweise eine Folge des Attentats auf den einstigen SPD- und heutigen Linkspartei-Politiker im Jahr 1990, schreibt Schröder in seinen Memoiren, die die Bild-Zeitung und der Spiegel auszugsweise veröffentlichen. Die Erfahrung des Attentats dürfte diese Eigenschaft Lafontaines noch verstärkt haben.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: