Razzia:Festnahme von Terrorverdächtigen

Bei einer groß angelegten Fahndungsaktion hat die Polizei zwei mutmaßliche Mitglieder der Terrororganisation al-Qaida festgenommen. Sie sollen Selbstmordattentate im Irak geplant haben.

Die beiden Terrorverdächtigen, ein Iraker und ein Palästinenser, seien in Mainz und Bonn festgenommen worden, sagte Generalbundesanwalt Kay Nehm.

Razzia: Will heute noch Einzelheiten bekannt geben: Generalbundesanwalt Kay Nehm.

Will heute noch Einzelheiten bekannt geben: Generalbundesanwalt Kay Nehm.

(Foto: Foto: Reuters)

Der Iraker wird verdächtigt, für Selbstmordanschläge der Al Kaida im Ausland in Deutschland Attentäter geworben zu haben. Der zweite Festgenommene, der Palästinenser, habe sich dazu bereit erklärt.

Dem 31-jährigen Iraker wird zudem ein geplanter Diebstahl von Uran in Luxemburg vorgeworfen, mit dem er aber ebenfalls keinen Anschlag in Deutschland plante. Die Haftbefehle seien beantragt, die Vorführung soll am Montag stattfinden, sagte Nehm.

Den Beschuldigten werde nach Paragraf 129b des Strafgesetzbuchs die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vorgeworfen, hieß es in einer Mitteilung der Bundesanwaltschaft. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurden die Ermittlungen vor mehreren Monaten von der Kripo Mainz begonnen.

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen habe die Gruppe gegenüber Kontaktleuten im In- und Ausland immer wieder Anschläge angekündigt. Eine konkrete Anschlagsvorbereitung habe es aber nicht gegeben. Es gebe auch keinen Zusammenhang zu dem Besuch von US-Präsident George W. Bush in Mainz am 23. Februar. Der Anführer der Gruppe habe eine Lebensversicherung auf sich selbst abgeschlossen. Daraus habe man den Schluss gezogen, dass er einen Selbstmordanschlag plante.

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurde der Fall der Gruppe im Oktober 2004 dem Generalbundesanwalt vorgetragen, der in der Folgezeit die Ermittlungen übernommen habe.

Die Mainzer Polizei lehnte unter Verweis auf die Pressekonferenz jede Auskunft ab. Auch das Bundesinnenministerium und das rheinland-pfälzische Innenministerium wollten keine Stellungnahme abgeben. Zuletzt hatten mutmaßliche irakische Terroristen die deutschen Behörden in Atem gehalten.

Beim Staatsbesuch des irakischen Ministerpräsidenten Ajad Allawi Anfang Dezember in Berlin verhinderte laut Bundesanwaltschaft die Festnahme von drei Irakern in letzter Sekunde einen Mordanschlag der nordirakischen Organisation Ansar al Islam in Berlin.

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