Ranking:Schulden-Städte

Die Gesamtverschuldung der 72 deutschen Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern stieg im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent. Trotz guter Konjunkturlage. Am wenigsten Schulden pro Kopf hat Braunschweig, am meisten Saarbrücken.

Städterankings gehen immer. Diesmal hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young die roten Zahlen der großen deutschen Städte untersucht. Die Gesamtverschuldung der 72 deutschen Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern im vergangenen Jahr stieg demnach um 3,2 Prozent auf 82,8 Milliarden Euro. Der Anstieg sei stärker ausgefallen als im Vorjahr - trotz guter Konjunkturlage, wachsender Steuereinnahmen, günstiger Finanzierungskosten sowie kommunaler Rettungsschirme in acht Bundesländern, heißt es in der am Montag vorgelegten Studie. Nur zwei deutsche Großstädte wiesen Ende 2014 eine Pro-Kopf-Verschuldung von weniger als 1000 Euro auf. Der Spitzenreiter ist Braunschweig, wo jeder Bürger rechnerische für 452 Euro Miese der Stadt geradestehen müsste. "Die Braunschweiger haben sehr rigide so ziemlich alles privatisiert, was man privatisieren kann und sich auf Kernaufgaben konzentriert", sagt Thorsten Bullerdiek vom niedersächsischen Städte- und Gemeindebund zur Begründung. "Damit gaben sie aber auch ab, was andere Städte halten - wie etwa die Stadtwerke." Im Ranking folgen Jena (724 Euro) sowie Düsseldorf (1137 Euro). Die am stärksten verschuldete Großstadt ist Saarbrücken (11 568), gefolgt von Oberhausen (9556) und Offenbach am Main (8785).

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