Raketenangriff:Israel tötet neun Palästinenser in Gaza

Die israelische Armee hat eine Rakete auf ein Auto militanter Palästinenser abgefeuert, die angeblich unterwegs zu Raketenangriffen auf israelische Grenzorte waren.

Die israelische Luftwaffe hat am Dienstag bei einem Raketenangriff auf ein Fahrzeug militanter Palästinenser in Gaza mindestens neun Menschen getötet. Nach palästinensischen Krankenhausangaben wurden mehr als zehn weitere Menschen verletzt, als das Fahrzeug im Norden der Stadt von Raketen getroffen wurde.

Nach palästinensischen Angaben sind unter den Toten vier Mitglieder der radikalen Gruppe Islamischer Dschihad. Bei den restlichen Toten handele es sich um Passanten, teilte das Krankenhaus mit. Einige hätten nach Einschlag der ersten Rakete Hilfe leisten wollen und seien dabei von einem zweiten Geschoss getroffen worden. Die Armee wollte sich dazu nicht äußern.

Eine Armeesprecherin bestätigte allerdings den Angriff selbst. In dem Auto habe eine Gruppe militanter Palästinenser gesessen. Sie seien unterwegs zu Raketenangriffen auf israelische Grenzorte gewesen, sagte die Sprecherin. Das Fahrzeug sei voll mit Raketen beladen gewesen.

Palästinensischer Tourismus-Minister zurückgetreten

Nach neuen internen palästinensischen Kämpfen ist der Tourismusminister Dschauda Morkos am Dienstag zurückgetreten. Nach palästinensischen Angaben reichte Morkos, der einzige Christ im Kabinett der radikal-islamischen Hamas-Regierung, seinen Rücktritt ohne Angabe von Gründen ein.

Politische Beobachter sprachen jedoch von einem Protestschritt des Politikers aus Bethlehem angesichts der wachsenden internen Kämpfe zwischen der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und Hamas.

Am Montagabend hatten bewaffnete Männer den Regierungssitz des palästinensischen Ministerpräsidenten Ismail Hanija in Ramallah gestürmt und teilweise verwüstet. Sie sollen der Fatah von Abbas nahestehen. In Rafah im südlichen Gazastreifen wurden bei Kämpfen zwischen Sicherheitskräften und Hamas-Mitgliedern zwei Menschen getötet und 15 verletzt.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: