Nach Bericht über Anschlagspläne:Innenminister Friedrich: Fanmeilen nicht gefährdet

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Einem Bericht von "Spiegel Online" zufolge hat das BKA offenbar Hinweise auf ein geplantes Attentat in Deutschland. Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) gab für die zunächst als Ziel vermuteten Public-Viewing-Stätten jetzt Entwarnung: Es gebe keine konkreten Hinweise für Anschlagspläne auf Fanmeilen.

Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) dementiert Berichte über Hinweise auf mögliche Terroranschläge in Deutschland: "Deutschland steht seit längerem im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus. Es gibt derzeit keine Hinweise auf Anschlagspläne oder Anschlagziele in Deutschland".

In einem Bericht hatte Spiegel Online geschrieben, der Chef des Bundeskriminalamtes (BKA) Jörg Ziercke habe die Innenminister von Bund und Ländern in einer vertraulichen Sitzung vor einem geplanten Terrorattentat in Deutschland gewarnt. Ziercke habe demnach von einem "ernstzunehmenden Hinweis" für einen geplanten Anschlag gesprochen.

Gefährdet seien dem BKA-Präsidenten zufolge vor allem öffentliche Fanveranstaltungen, schreibt das Onlinemagazin. Besucher von Public-Viewing-Veranstaltungen müssten sich auf verschäfte Sicherheitskontrollen einstellen, das BKA leite einen Vorgang zur Gefahrenabwehr ein.

Das sich Anschlagspläne gegen deutsche Fanmeilen richteten, bestritt vor Friedrich schon ARD-Terrorismusexperte Holger Schmidt. Ihm zufolge käme der Hinweis über ein mögliches Attentat vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB - dabei würde zwar konkret ein Verdächtiger, aber weder Ort noch Zeit genannt. Weil russische Behörden schon vor den Anschlägen in Boston vor den Tätern gewarnt hätten, würde der neuerliche Hinweis vom BKA sehr ernst genommen. Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen bei großen Fanveranstaltungen seien aber reine Vorsichtsmaßnahmen.

In vielen deutschen Städten sind Fanmeilen zum Public Viewing aufgebaut worden - die Sicherheitsbehörden sehen sich dabei gewappnet. "Wir bewegen uns in Berlin bei der Sicherheit grundsätzlich auf einem hohen Niveau", sagte ein Sprecher der Berliner Polizei. Zu Einzelheiten der Sicherheitsmaßnahmen rund um die Fanmeile in der Hauptstadt wollte sich die Berliner Polizei zunächst nicht äußern. Taschenkontrollen zum Beispiel gehörten bei Großveranstaltungen zur Routine, sagte ein Polizeisprecher.

Auch die Polizei in Dortmund sieht Besucher der örtlichen Public-Viewing-Veranstaltungen nicht gefährdet. "Die Dortmunder Polizei geht davon aus, dass die Public-Viewing-Veranstaltungen sicher sind", so Polizeisprecher Gisbert Hoffmann. Am Freitag wären die Sicherheitsmaßnahmen noch einmal verstärkt worden. "Wir haben von vornherein eine sichere Veranstaltung geplant", sagte Hoffmann - es bestehe kein Grund zur Sorge.

© süddeutsche.de/dpa/josh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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