Prozess gegen Harry M.:Drei Jahre Jugendstrafe für Schleswiger Islamisten

Terrorhilfe aus Neumünster: Zur Unterstützung von Islamisten im Irak und Usbekistan stellte der 20-jährige Schulabbrecher Harry M. Videos ins Netz, auf denen brutale Hinrichtungen zu sehen waren - und freute sich über den Tod der "Feinde Allahs". Nun ist er verurteilt worden.

Der Islamist Harry M. ist vom Oberlandesgericht Schleswig wegen Propaganda für Terrororganisationen zu drei Jahren und drei Monaten Jugendstrafe verurteilt worden.

Der Angeklagte Harry M. sei der Unterstützung zweier terroristischer Vereinigungen im Ausland schuldig, zeigten sich die Richter überzeugt. "Sie brauchen einen festen Rahmen über längere Zeit, um Sie auf einen guten Weg zu bringen", sagte der Vorsitzende Richter Michael Lautebach in der Urteilsbegründung.

Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer zuvor vier Jahre Jugendhaft gefordert. Das Gericht erkannte in der Veröffentlichung von elf Videos auf der Internetseite des Beschuldigten ein Werben für ausländische terroristische Vereinigungen.

Harry M. hatte von Februar bis Juni 2011 insgesamt 83 Videobeiträge und mehr als 200 islamistische Postings auf seiner Seite "Islamic Hacker Union" veröffentlicht. Auf den Videos war unter anderem zu sehen, wie Islamisten brutal irakische Polizisten hinrichteten. Der Mord des jungen Islamisten Arid U. an zwei US-Soldaten auf dem Frankfurter Flughafen begeisterte den Schulabbrecher: "Unser geliebter Bruder Abu Reyyan hat zwei Feinde Allahs auf die schönste Weise getötet, möge Allah ihn reichlich belohnen!", schrieb M. im Internet.

Im Verlauf des Prozesses hatte Harry M. sich dazu bekannt, mit den Videos Mitglieder und Unterstützer für die terroristischen Vereinigungen "Islamische Bewegung Usbekistan" und "Islamischer Staat Irak" geworben zu haben.

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